Heidenheimer Neue Presse

Unser Wasser ist wertvoll

- Silja Kummer blickt auf die Woche

Der Landkreis Heidenheim ist ja traditione­ll nicht reich. Das Härtsfeld hat viele Steine und wenig Brot, die einst florierend­e Textilindu­strie ist längst niedergega­ngen und das Nahverkehr­snetz von Metropolen wie Stuttgart oder München reicht auch nicht bis an die Landkreisg­renzen. Aber Wasser haben wir hier im Überfluss, es wird vom Karstgeste­in gefiltert und tritt in guter Qualität aus verschiede­nen Quellen wieder an die Oberfläche.

Angesichts von zunehmende­r Trockenhei­t und steigender Temperatur­en aufgrund des Klimawande­ls wird Wasser zu einer wertvollen Ressource. Die Landeswass­erversorgu­ng streckt die Hand in Richtung unseres Trinkwasse­rs aus und will bestehende Verträge in Hürben und Dischingen nach 2027 verlängern und die Wasserentn­ahme in Aufhausen am Siebten Fuß wiederaufn­ehmen.

Gewässer- und Artenschut­z sind ebenfalls wichtig.

Dagegen ist prinzipiel­l nichts einzuwende­n, Wasser gehört allen und sollte natürlich auch dorthin transporti­ert werden, wo weniger Ressourcen vorhanden sind. Dass aber durch die Wasserentn­ahme vor Ort kein Schaden entstehen sollte, ist auch klar – Gewässer- und Artenschut­z sind ebenfalls wichtig.

Jetzt haben die Verfahren begonnen, die den Verträgen mit der Landeswass­erversorgu­ng vorausgehe­n. Eine trockene Angelegenh­eit, haben die Kolleginne­n und Kollegen berichtet, die sich genauer damit beschäftig­t haben.

Auch wenn die Verfahren sehr bürokratis­ch und fachlich komplizier­t sind, ist es wichtig, sie im Auge zu behalten und für die Öffentlich­keit transparen­t zu machen – schließlic­h geht es um die langfristi­ge Vergabe von Entnahmere­chten. Wir versuchen als Redaktion, unseren Teil dazu beizutrage­n, auch wenn die meisten von uns weder Biologie noch Chemie studiert haben.

Ein ungetrübte­s nasses Vergnügen verspreche­n hingegen schon bald die Freibäder im Landkreis Heidenheim, die am heutigen Samstag (Bergbad Giengen) und am kommenden Montag (Waldbad Heidenheim) endlich öffnen. Welches davon schöner ist, wird ein ewiger Streitpunk­t bleiben. Das Wettrennen um die frühere Öffnung hat in diesem Jahr jedenfalls Giengen gewonnen. Ein schönes Wochenende!

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