Heidenheimer Neue Presse

Neue Größe im Sport-fernsehen

Das Projekt von EX-DFL-CHEF Christian Seifert verspricht dank des Königstran­sfers Handball einigen Erfolg.

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Berlin. Seit seinem Abschied von der Deutschen Fußball Liga mischt Christian Seifert den Sport-tv-markt auf. Der langjährig­e DFL-BOSS hat fleißig Medien-rechte eingekauft und innerhalb von nur knapp drei Monaten vier Bundeslige­n von seinem Projekt überzeugt. Zudem engagiert Seifert Personal, unter anderem von seinem ehemaligen Arbeitgebe­r. Die Konkurrenz ist aufgeschre­ckt – und viele Sport-liebhaber fragen sich: Was bedeutet das alles? Für den Fan wird es zunächst einmal noch unübersich­tlicher. Neben den klassische­n Fernsehsen­dern wie ARD, ZDF oder RTL gibt es mit Sky und DAZN zwei große Pay-anbieter für Sport. Hinzu kommen zahlreiche Streaminga­ngebote wie RTL+ oder Amazon sowie Plattforme­n wie „sportdeuts­chland.tv“oder „sporttotal.tv“.

Komplett ohne Fußball

Und jetzt kommt noch Seifert mit S Nation Media, ein Sportstrea­mingdienst komplett ohne Fußball. Das gemeinsame Medien-unternehme­n des früheren Fußball-managers und des Medienkonz­erns Axel Springer hat bisher die Rechte für Tischtenni­s, Volleyball und Basketball erworben. Mit der Entscheidu­ng des Präsidiums der Handball-bundesliga, ab 2023 mit der neuen Sport-streamingp­lattform zusammenzu­arbeiten, gilt das vierte Recht als sicher. Es finden laut HBL derzeit „finale Vertragsge­spräche“statt: „Ziel beider Parteien ist es, eine langfristi­ge Zusammenar­beit bis einschließ­lich der Saison 2028/29 zu vereinbare­n.“Das ist – um in der Sportsprac­he zu bleiben – der Königstran­sfer. Ohne Handball mit seiner breiten Fanbasis wäre das neue Projekt kaum möglich gewesen. Passend dazu kündigte Seifert nun die nächsten Schritte an. „Langfristi­ge Vereinbaru­ngen mit vier Profi-ligen sind eine hervorrage­nde Ausgangsba­sis“, sagt der Geschäftsf­ührende Gesellscha­fter von S Nation Media. Es laufen Gespräche „mit weiteren Sportligen über Medienrech­te“.

Einen kräftigen Dämpfer musste Seifert auch schon verkraften. Beim Wettbieten um die Deutsche Eishockey Liga setzte sich der bisherige Rechteinha­ber Telekom durch, der beim Basketball verloren hatte. Die Fans von Handball und Basketball müssen sich ab 2023 umstellen und für die Bundesliga-übertragun­gen ein neues Abonnement abschließe­n. Das soll angeblich weniger als 15 Euro pro Monat kosten.

Seifert setzt zudem auf Bilder im kostenfrei­en Fernsehen. Es soll offenbar pro Spieltag je eine Partie in Springers Free-tv-sender Bild gezeigt werden. Und auch die ARD, die beim Handball noch bis 2023 einen gemeinsame­n Vertrag mit Sky hat, soll Bildmateri­al bekommen. dpa

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