Heidenheimer Neue Presse

Olympia als Chefsache

In Paris sind Sicherheit und Finanzen bei der Vorbereitu­ng auf das Großereign­is die Haupttheme­n. Präsident Macron ist in die Planung involviert.

- Korda Gold für sid/swp

Rund zwei Jahre vor der Eröffnung der Olympische­n Spiele in Paris versucht der französisc­he Präsident Emmanuel Macron persönlich, die Sorgen zu zerstreuen. Die Themen Sicherheit und Finanzen stehen bei den Vorbereitu­ngen auf das Großereign­is vom 26. Juli bis 11. August 2024 im Mittelpunk­t.

Macron und Thomas Bach reichten sich die Hand, umarmten sich freundscha­ftlich und gingen dann mit einem optimistis­chen Lächeln auf den Lippen vor dem Elysée-palast auseinande­r. Zuversicht, Vorfreude und Entschloss­enheit galt es für Frankreich­s Staatspräs­identen und den Chef des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) nach dem „Baustellen-treffen“fast zwei Jahre vor dem Beginn der Sommerspie­le in Paris 2024 zu verkörpern. Es soll der Beginn einer „neuen Ära“werden, wie Bach hochtraben­d ankündigte.

Doch zuletzt nahmen die Sorgen auf dem Weg zu den „Open Games“deutlich zu. Insbesonde­re die Fragezeich­en hinter den Finanzen und der Sicherheit des Weltevents sind groß.

Auch das deutsche Nachbarlan­d spürt die Folgen der schwer angespannt­en geopolitis­chen Lage empfindlic­h und ächzt angesichts einer Inflations­rate von 5,8 Prozent im Juni gegenüber dem Vorjahresm­onat. Die Herausford­erung,

das olympische Budget von rund acht Milliarden Euro einzuhalte­n, wächst dadurch spürbar. Alles sei „sehr eng in Bezug auf den Haushalt“, sagte eine mit der Angelegenh­eit vertraute Quelle der Nachrichte­nagentur AFP. Macron, der auch den Austausch mit Innenminis­ter Gerald Darmanin und Sportminis­terin Amelie Oudea-castera sowie dem Leiter des Pariser Organisati­onskomitee­s, Tony Estanguet, suchte, strahlte dagegen Zuversicht aus. Es gebe „Lösungen“, und er befürchte keine „Kostenexpl­osionen“, sagte der 44-Jährige, für den die Spiele ein prägendes Element seiner zweiten Amtszeit werden. Macron bekräftigt­e, dass es für die französisc­hen Bürger „keine Olympia-steuer“geben werde. „Die Spiele müssen die Spiele finanziere­n“, betonte er.

Spätestens mit den großen Problemen und den chaotische­n Szenen rund um das Champions-league-finale im Fußball

Staatspräs­ident

Frankreich­s

Ende Mai rückte auch das Thema Sicherheit auf die Agenda. Viele Wettkämpfe sollen im Zentrum der Metropole ausgetrage­n werden, unter anderem rund um den Eiffelturm und den Place de la Concorde. Eine besonders minutiöse Planung verlangt die gigantisch­e

Tony Estanguet, Chef des Organistat­ions-komitees von Paris 2024, ist Ex-slalomkanu­te. Der 44-Jährige errang dreimal Olympia- und Wmgold, war zweimal Europameis­ter und Fahnenträg­er 2008 in Peking. Eröffnungs­feier – denn die soll nicht im Stadion abgehalten werden, sondern mit 200 Booten auf der Seine vor Hunderttau­senden Zuschauern am Ufer. Die Zeitung Le Monde berichtete, dass dies die Organisato­ren in „kalten Schweiß“versetze. Frankreich ist seit Anfang 2015 Ziel mehrerer schwerer Terroransc­hläge gewesen, unter anderem in Paris, Nizza, Straßburg und Lyon. Wie kurz berichtet sollen täglich während der Spiele 11 000 Polizeibea­mte im Einsatz sein, zudem eine nicht genannte Zahl von Überwachun­gsdrohnen.

Die Spiele müssen die Spiele finanziere­n. Es wird keine Olympia-steuer geben. Emmanuel Macron

Bach hat keine Zweifel

Macron, der von Beginn an genau in die Planungen involviert war, forderte von seinen wichtigste­n Mitarbeite­rn nun noch einmal den größtmögli­chen Einsatz und gab das klare Signal, die Vorbereitu­ngen so eng wie möglich zu begleiten.

Bach zweifelt nicht daran, dass Olympia in der französisc­hen Hauptstadt ein großer Erfolg wird. „Paris 2024 setzt die Empfehlung­en der Olympische­n Agenda 2020 um. Nachhaltig­keit, Vermächtni­s und Inklusion stehen im Mittelpunk­t ihrer Strategie, die zwei Jahre vor Beginn der Spiele bereits zu deren positiven Auswirkung­en beiträgt“, sagte der 68-Jährige. Doch vor den ersten Wettkämpfe­n stehen große Herausford­erungen.

 ?? Foto: Lewis Joly/afp ?? Direkter Draht: Präsident Emmanuel Macron und Olympia-ok-chef Tony Estanguet im Elysée-palast.
Foto: Lewis Joly/afp Direkter Draht: Präsident Emmanuel Macron und Olympia-ok-chef Tony Estanguet im Elysée-palast.

Newspapers in German

Newspapers from Germany