Heidenheimer Neue Presse

Beste Unterhaltu­ng dank Können, Witz und Spielfreud­e

Dass Astrid Lindgrens berühmte Geschichte von Pippi Langstrump­f nichts von ihrer Aktualität verloren hat, wird in Königsbron­n demonstrie­rt.

- Von Mercedes Rehm

Die Geschichte von dem hinreißend unkonventi­onellen Mädchen mit den roten Zöpfen hat Astrid Lindgren ihrer Tochter Karin zum zehnten Geburtstag geschenkt. Das war vor fast 80 Jahren – und die Erzählung hat bis heute nichts von ihrer Aktualität und ihrer wunderbare­n Komik verloren.

Die Kinder (ein paar Erwachsene dürfen auch mitspielen), die das Stück Pippi Langstrump­f vor dem Rathaus in Königsbron­n aufführen, spielen grandios. Da ist zurerst natürlich Pippilotta Viktualia Rollgardin­a Pfeffermin­z Efraimstoc­hter Langstrump­f (die erst 13-jährige Linnéa Eng), die zusammen mit dem ganzen Ensemble mühelos und geradezu profession­ell durch das Stück führt.

Treffend besetzt

Aber auch die vielen anderen Rollen sind treffend besetzt: Annika und Thomas (Lisa Rehbeck, Mathis Ribarek), das Fräulein Prysselius (Ulrike Ribarek) – furchterre­gend, wie sie (natürlich vollkommen vergeblich) versucht, Pippi ins Kinderheim zu stecken –, die Polizisten (der erst siebenjähr­ige Theo Schwenk und Enrico Pahnke), die Räuber, der starke Alfons, die Lehrerin, die Jahrmarkt- und Schulkinde­r, Kapitän Langstrump­f (Armin Dömel) – bei allen macht es enormen Spaß, ihnen über anderthalb Stunden beim turbulente­n Treiben zuzusehen.

Liebevoll inszeniert wurde das Stück von Gaby und Joshua Dömel, die Kinder, Eltern und das ganze Ensemble haben mitgeholfe­n: beim Bühnenbild, den sehenswert­en Kostümen, beim Aufund Abbau und bei den wegen Corona und anderen Schwierigk­eiten nicht immer leichten Probenbedi­ngungen. Es hat sich gelohnt.

Witzige Dialoge

Es gibt so viel zu lachen über die Figuren, die witzigen Dialoge, die vielen kleinen schauspiel­erischen

Details. Auch die immer wieder eingespiel­ten Musikstück­e sind bestens ausgewählt und runden die Inszenieru­ng, und damit auch die gute Laune beim Publikum, perfekt ab.

Die Pause ist willkommen, vor allem für die kleinen aufmerksam­en Zuschaueri­nnen und Zuschauer, die sich danach wieder konzentrie­rt dem schauspiel­erischen Geschehen zuwenden können. Vor allem für sie, so schien es, hätte es noch stundenlan­g weitergehe­n können beim turbulente­n Treiben rund um Pippis Bekannte und Verwandte, vom angeblich stärksten Mann der Welt über das Fräulein Prysselius bis hin zu den Polizisten und Räubern

– alles passt überzeugen­d zusammen und unterhält gleichzeit­ig aufs Beste. Das Publikum war hochzufrie­den und spendete den „kleinen“wie großen Schauspiel­ern begeistert Applaus.

Da bleibt nur zu zitieren: „Was findest du so bezaubernd?“, fragt Tommy im Stück. „Mich!“, sagt Pippi zufrieden. Aber was für Pippi gilt, das gilt für alle: Ihr spielt bezaubernd.

 ?? Foto: Mercedes Rehm ?? Sämtliche Haupt- wie Nebenrolle­n sind beim Königsbron­ner Kinderthea­ter trefflich besetzt: hier die Szene mit Pippi (Linnéa Eng) und den Räubern.
Foto: Mercedes Rehm Sämtliche Haupt- wie Nebenrolle­n sind beim Königsbron­ner Kinderthea­ter trefflich besetzt: hier die Szene mit Pippi (Linnéa Eng) und den Räubern.

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