Sanktionen zeigen Wirkung
Russland hängt laut Us-analyse „viel stärker von Europa ab als Europa von Russland“. Die Wirtschaft leide massiv.
Washington. Die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland haben einer Studie zufolge der Wirtschaft im Land massiv geschadet. Die Sanktionen hätten „nicht nur funktioniert“, sondern „die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt“, heißt es in dem kürzlich veröffentlichten Report der Yale School of Management. Zudem seien Russlands Einnahmen durch Öl- und Gasexporte deutlich gesunken.
Die von Wirtschaftswissenschaftlern und Management-experten verfasste Studie stellt zudem die Annahme in Frage, dass die monatlichen Einnahmen durch Öl- und Gasexporte in zweistelliger Milliardenhöhe die russische Wirtschaft über Wasser hielten. Die Energieeinnahmen seien in den vergangenen drei Monaten sogar gesunken.
Die Us-forscher sehen Russland für den Fall, dass europäische Staaten sich von russischem Erdgas unabhängig machen, vor einem „unlösbaren“Problem, da bisher 83 Prozent der russischen Energieexporte nach Europa gingen. „Russland hängt viel stärker von Europa ab als Europa von Russland“, heißt es in dem Bericht.
Durch die Strafmaßnahmen westlicher Staaten und den Exodus internationaler Firmen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Aktivität im Land zum Erliegen gekommen.
Die Inlandsproduktion in Russland sei „vollständig zum Stillstand gekommen“, es gebe „keine Kapazitäten, um die nötigen Unternehmen, Produkte und Talente zu ersetzen“, heißt es. Rund 1000 ausländische Unternehmen hätten das Land verlassen, was den Verlust von bis zu fünf Millionen Arbeitsplätzen bedeute. Die Industrieproduktion sei eingebrochen.
Als Beispiel nennt die Studie die Autoindustrie: Die Verkaufszahlen seien von monatlich 100 000 auf 27 000 gesunken, wegen fehlender Teile aus dem Ausland würden Pkw ohne Airbags, automatische Getriebe und Sicherheitssysteme hergestellt.
Die Importe seien eingebrochen, selbst aus dem befreundeten China führe Russland um die Hälfte weniger ein.