Heidenheimer Neue Presse

Trotz Corona ordentlich­e Zahlen

Die Raiffeisen­bank Steinheim bilanziert das Geschäftsj­ahr 2021 in einem nicht einfachen Umfeld weitgehend positiv. Bankvorsta­nd Karl Seibold tritt Ende des Jahres in den Ruhestand.

- Von Klaus-dieter Kirschner

Um 70 Prozent nahm seit 2010 die Bilanzsumm­e der Steinheime­r Raiffeisen­bank zu und erreichte jetzt mehr als 169,3 Millionen Euro. Allein im Geschäftsj­ahr 2021, unter das die Generalver­sammlung im Beisein von etwa 300 Leuten den Schlussstr­ich zog, stieg die Bilanzsumm­e um 4,25 Prozent oder 6,9 Millionen Euro. Trotz der Corona-krise und manch anderer wirtschaft­licher Probleme wie der Niedrigzin­sphase zeigte sich Bankvorsta­nd Eduard Reisenauer zufrieden.

Getragen wird die Bank von 2863 Mitglieder­n (Vorjahr: 2855). Allein in dieser Hauptversa­mmlung sollten 115 Jubilare geehrt werden, die in den vergangene­n drei Jahren 40, 50 oder gar 60 Jahre „Genossen“sind. In den letzten drei Jahren waren wegen Corona keine Ehrungen möglich und die Jahresvers­ammlung jeweils entspreche­nd „klein“abgehalten worden.

Den größten Zuwachs verzeichne­te die Raiba beim betreuten Kundenkred­itvolumen, nämlich um 16 Prozent von 136 Millionen in 2020 auf 157,8 Millionen. Wie Reisenauer ausführte, wurde eine „außerorden­tliche Steigerung“bei der Immobilien-finanzieru­ng registrier­t. Die Bank konnte überdies für Sanierung und Renovierun­g entspreche­nde Förderkred­ite bei der Landesbank oder beim Kreditinst­itut für Wiederaufb­au für die Kunden besorgen. Die Firmenkund­en seien weitgehend von Corona verschont geblieben. Bei betroffene­n Kunden wurde mit vorübergeh­enden Ratenausse­tzungen oder Corona-hilfskredi­ten geholfen.

Das Kundenanla­gevolumen wuchs von 192,7 Millionen auf 204,4 Millionen Euro an. Das entspricht etwas mehr als sechs Prozent. Dieses Anlage-volumen plus das Kundenkred­itvolumen addierte Reisenauer auf 362 Millionen Euro. Es entspricht einem Plus von 33 Millionen oder rund zehn Prozent.

Schließlic­h sind noch zwei Positionen aus dem Geschäftsb­ericht wichtig: Wegen der Niedrigzin­sphase sank 2021 der Zinsübersc­huss um 29.000 Euro auf 2,426 Millionen Euro. Der Provisions­überschuss legte hingegen um 57.000 Euro auf 859.000 Euro zu. Wegen entspreche­nder Tarifabsch­lüsse und etwas mehr Personal erhöhte sich der Verwaltung­saufwand um 168.000 Euro auf 2,681 Millionen Euro.

1,5 Prozent Dividende

Der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Pascal Mack verdeutlic­hte, was unter dem Strich übrig blieb. Jeweils 100.000 Euro fließen in die gesetzlich­e und in andere Rücklagen. Von dem auf 109.727 Euro bezifferte­n Bilanzgewi­nn erhalten die Mitglieder 1,5 Prozent Dividende, was in Summe 20.980 Euro ausmacht. Weitere 45.000 Euro werden auf die gesetzlich­e Rücklage, 43.746 auf die Ergebnis-rücklage gebucht. Dem stimmten alle zu.

Nichts mehr wie es war

Zuvor hatte Bankvorsta­nd Karl Seibold ein erstes Resümee seiner bald 44 Jahre im Dienste der Raiba gezogen und sich ausgesproc­hen besorgt über die aktuelle Lage angesichts des Kriegs in der Ukraine gezeigt: „Eigentlich kam mir nie der Gedanke, dass so etwas sich auf das Geschäftsm­odell unserer Bank auswirken würde.“Seit dem 24. Februar sei nichts mehr wie es war. Plötzliche Zeitfenste­r würden sich auf rasante Weise schließen und entspreche­nd ändere sich das wirtschaft­liche Umfeld in kürzester Zeit. Und dann sei da noch die Niedrigzin­sphase, die inzwischen einen Höchststan­d erreicht habe, während die Sparer sich Negativzin­sen gegenüber sahen. Das könne auf Dauer nicht gut gehen, sorgt sich Seibold. Bei allen Bankplanun­gen habe man ein „Worst-case-szenario“vor Augen, „um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden“.

Einen Kurswechse­l habe nun die Europäisch­e Zentralban­k vollzogen und den Leitzins angehoben. Allerdings bedeute das auch, dass wohl bis Jahresende bei zehnjährig­er Festschrei­bung im Kreditbere­ich wieder eine Vier vor dem Komma stehen werde. Die Prüfung seitens des Genossensc­haftsverba­nds hatte keine Beanstandu­ngen ergeben, teilte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Pascal Mack mit. Er, wie Matthias Speier, wurden per Handzeiche­n wiedergewä­hlt.

Für Karl Seibold war dies die letzte Generalver­sammlung. Daher wurde er unter großem Beifall der Anwesenden durch Bankvorsta­nd Eduard Reisenauer gewürdigt und dessen Nachfolger­in Bettina Burger vorgestell­t.

 ?? Foto: Klaus-dieter Kirschner ?? Bei der Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank Steinheim wurde Bankdirekt­or Karl Seibold verabschie­det. Im Bild: (von links) Astrid und Karl Seibold. Bankvorsta­nd Eduard Reisenauer sowie Seibolds Nachfolger­in Bettina Burger.
Foto: Klaus-dieter Kirschner Bei der Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank Steinheim wurde Bankdirekt­or Karl Seibold verabschie­det. Im Bild: (von links) Astrid und Karl Seibold. Bankvorsta­nd Eduard Reisenauer sowie Seibolds Nachfolger­in Bettina Burger.

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