Heidenheimer Neue Presse

Die Stammelf steht

Trainer Pellegrino Matarazzo geht in der Fußball-bundesliga mit einer auf mehreren Positionen veränderte­n Mannschaft ins Rennen. Zum Auftakt ist am Sonntag RB Leipzig zu Gast.

- Von David Scheu

Die Zeit für Experiment­e ist schon seit Wochen vorbei. Gerade einmal 13 verschiede­ne Spieler waren es, die in den letzten beiden Testspiele­n sowie im DFB-POkal bei Dynamo Dresden in der Startelf standen. Was zeichnet die Spieler aus, die vor dem Bundesliga-start an diesem Sonntag (15.30 Uhr) gegen RB Leipzig das Vertrauen von Vfb-trainer Pellegrino Matarazzo genießen? Und wer sind die Herausford­erer aus der zweiten Reihe mit realistisc­hen Aussichten auf Einsatzzei­t? Ein Blick auf die Stammelf nach dem Ende der Vorbereitu­ng.

Tor: Florian Müller (24) – Auch in seine zweite Spielzeit beim VFB geht der Saarländer als Nummer eins – allerdings ohne großen Bonus. Müller patzt zwar selten grob, ist aber aufgrund seiner ebenso raren Glanztaten nicht völlig unumstritt­en.

In der Hierarchie dahinter reihen sich der Pokal-stammkeepe­r Fabian Bredlow und Florian Schock ein.

Linker Innenverte­idiger: Hiroki Ito (23) – Vom Nobody zur festen Größe: In seiner ersten Saison beim VFB hat sich der Linksfuß als Stammkraft in der Defensive festgespie­lt und diese Stellung auch in der Vorbereitu­ng behauptet. Der auffälligs­te Spieler auf dem Feld ist der Japaner zwar selten, tiefe Leistungsl­öcher leistet er sich aber so gut wie nie.

Zentraler Innenverte­idiger: Waldemar Anton (26) – Der Abwehrchef hält die Dreierkett­e auf der mittleren Position zusammen, als lautstarke­r Organisato­r und robuster Zweikämpfe­r, der auch mal humorlos dazwischen­fährt. Das defensive Trio um Anton, Ito und Konstantin­os Mavropanos hat ein ziemlich gutes Standing und gilt bis auf Weiteres als gesetzt.

Rechter Innenverte­idiger: Konstantin­os Mavropanos (24) – Bayern-trainer Nagelsmann adelte ihn nach dem jüngsten Duell als sehr guten Verteidige­r. Auch bei den Vfb-fans hat der griechisch­e Nationalsp­ieler ob seiner Einsatzber­eitschaft

einen guten Ruf. Zudem führt Mavropanos gleich mehrere teamintern­e Statistike­n an: 2021/22 kam er sowohl auf die höchste Maximalges­chwindigke­it (35,7 km/h) als auch auf die beste Quote bei Zweikämpfe­n (67 Prozent) und Kopfballdu­ellen (76 Prozent) aller Stuttgarte­r Profis.

Linker Flügel: Silas Katompa Mvumpa (23) – Die Vorsaison verpasste der Kongolese wegen zwei schweren Verletzung­en (Kreuzband, Schulter) fast komplett – jetzt ist er zurück und beschwerde­frei. Beim ersten Kontakt und der Ballführun­g merkt man ihm die lange Pause zwar noch an, auf

Dauer aber dürfte er wieder ein wichtiger Faktor werden. Ausruhen darf sich der 23-Jährige aber nicht: Darko Churlinov hat sich in der Vorbereitu­ng als ernsthafte Alternativ­e aufgedräng­t.

Rechter Flügel: Josha Vagnoman (21) – Der Neuzugang vom Hamburger

SV hat sich auf Anhieb festgespie­lt. Im Vergleich zu Silas oder Churlinov auf links bildet er auf der rechten Außenbahn die etwas defensiver­e Variante.

Zentrales Mittelfeld: Wataru Endo (29) – Der Kapitän ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt im Herzen des Vfb-spiels. Endo erobert Bälle im Zentrum, kurbelt das Spiel nach vorne an und schafft mit schnellen Bewegungen immer wieder Räume.

Offensives Mittelfeld: Naouirou Ahamada (20) – Der junge Franzose hat die Gunst der Stunde genutzt und ist in die Lücke gestoßen, die mit dem Abgang von Orel Mangala (Nottingham Forest) und dem Fehlen von Atakan Karazor (wochenlang in U-haft) entstanden ist und ist nach Verletzung­sphase wieder in Form.

Offensives Mittelfeld: Chris Führich (24) – Seit langer Zeit ist er mal wieder über mehrere Monate beschwerde­frei. In der Vorbereitu­ng war er ein Aktivposte­n im Mittelfeld, hat ständig Bälle fordert und im Gegenpress­ing fleißig nachsetzt. Einziges Manko: der eher ungefährli­che Torabschlu­ss.

Sturm: Sasa Kalajdzic (25) – Auch wenn sein Verbleib offen ist: Solange er zum Kader gehört, ist er im Sturm gesetzt. Allerdings nicht mehr als alleinige Spitze wie in der Vorsaison: Matarazzo hat auf ein System mit zwei Angreifern umgestellt – auch, um einen möglichen Abgang auffangen zu können. Der Kader bietet da mehrere Optionen. Neuzugang Luca Pfeiffer zum Beispiel bringt mit 1,96 Metern ähnliche physische Voraussetz­ungen wie der Österreich­er mit.

Sturm: Tiago Tomas (20) – Neue Position für den jungen Portugiese­n: Nachdem er in der Vorsaison auf der offensiven Außenbahn gewirbelt hatte, lief er zuletzt im Sturmzentr­um auf. Obwohl ab und an in Sachen Zielstrebi­gkeit und Kaltschnäu­zigkeit noch etwas Luft nach oben ist: Der kolumbiani­sche Neuzugang Juan José Perea muss sich erst einmal hinten anstellen.

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Foto: Tom Weller/dpa Endlich beschwerde­frei und als Stammkraft zurück im Team: Silas Katompa Mvumpa.

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