Neue Nationaltrainerin, alte Nationaltrainerin
Rekordspielerin Hege Riise betreut Norwegens Auswahl, Franzosen setzen weiter auf Corinne Diacre.
Oslo/paris. Die EM wirkt nach: Das norwegische Fußballnationalteam der Frauen bekommt eine neue Nationaltrainerin. Hege Riise, 53, tritt die Nachfolge des bisherigen Cheftrainers Martin Sjögren an, der seinen Posten nach dem schlechten Abschneiden vorzeitig geräumt hatte. Besonders eine 0:8 (0:6)-Pleite gegen Gastgeber England schmerzte. Mit 188 Spielen ist Riise Norwegens Rekordnationalspielerin. In ihrer aktiven Zeit wurde sie mit Norwegen in den 90er Jahren Europa- und Weltmeisterin, 2000 in Sydney auch Olympiasiegerin und zuletzt 2021 Interimstrainerin der Engländerinnen.
Trotz des Ausscheidens im Em-halbfinale soll Corinne Diacre, 47, die französischen Fußballerinnen zur WM 2023 und Olympia 2024 in Paris führen. Der nationale Verband FFF gab die Vertragsverlängerung mit der Trainerin bekannt. Frankreich war bei der Endrunde in England an Deutschland gescheitert (1:2). „Ich freue mich, dass Corinne sich bereiterklärt hat, die Herausforderungen an der Spitze der französischen Frauenmannschaft anzunehmen“, sagte Verbandspräsident Noel Le Graet und bezog sich dabei auf die kommende WM sowie Olympia. Die Mannschaft habe sich „unter den besten Nationen etabliert“.
„MVT“für Grundgehalt
Bundestrainerin Martina Vosstecklenburg wünscht sich nach dem tollen deutschen Em-auftritt einen dauerhaften Aufschwung für die Sportart. „Wir brauchen jetzt klare Strategien und Umsetzungen. Wir müssen die Talente mehr fördern, in die großen Stadien gehen und ein Grundgehalt in der Bundesliga einführen“, forderte „MVT“jetzt.
Ganz aktuell wurde bekannt: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird sich am 9. August mit der Spitze des Deutschen Fußball-bundes zu einem Gespräch in Frankfurt treffen. Wie Vize-regierungssprecher Wolfgang Büchner am Mittwoch mitteilte, soll es dabei unter anderem um die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen bei den Turnierprämien gehen.