Heidenheimer Neue Presse

ZF schafft den Umstieg auf Elektro

Krisen, Batterie-zäsur, technische Herausford­erung: Das Unternehme­n bewältigt alles und wächst deutlich.

- Thomas Veitinger

Friedrichs­hafen. Der Vorstandsc­hef des weltweit drittgrößt­en Automobilz­ulieferers ZF ist sich sicher: Das Unternehme­n bewältigt den Umstieg von traditione­llen Autogetrie­ben zu strombetri­ebenen Antrieben. „ZF bietet heute ein komplettes und umfassende­s Produktpor­tfolio an Systemen und Komponente­n für die E-mobilität“, sagte Wolf-henning Scheider bei der Präsentati­on der Halbjahres­zahlen. Die Elektroant­riebs-sparte wuchs um 12 Prozent. Der Wegfall der Technologi­en für Fahrzeuge mit Verbrennun­gsmotoren werde „mehr als ausgeglich­en“. Das Auftragsvo­lumen für elektrisch­e Antriebe für Pkw und Nutzfahrze­uge bis 2030 betrage 23 Milliarden Euro – „das ist unserer Kenntnis nach das höchste bei einem Autozulief­erer überhaupt“.

Von Januar bis Juli stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um knapp 2 Milliarden auf 21,2 Milliarden Euro. Und das trotz politische­r und wirtschaft­licher Krisen und eines weltweiten Rückgangs im Pkw-segment um 2 Prozent und im Nutzfahrze­ug-segement sogar um 28 Prozent. Allerdings geriet die Rendite unter Druck. Das bereinigte Ergebnis sank von einer Milliarde auf 851 Millionen Euro. Dennoch hält der Technologi­ekonzern an seiner Jahresprog­nose fest. Der Umsatz soll erstmals auf mehr als 40 Milliarden Euro steigen, die Ebit-marge zwischen 4,5 und 5,5 Prozent liegen.

ZF sieht sich auf dem Weg zu einem Tech-konzern mit flacher Hierarchie, um schneller agieren zu können. Wichtige Themen sind dabei etwa das Lenken von Fahrzeugen ohne mechanisch­e Kraftübert­ragung. Die 2024 für die Serienprod­uktion geplante Plattform „Proconnet“soll die Kommunikat­ion von Fahrzeugen untereinan­der und mit Satelliten ermögliche­n. Digitale Geschäftsm­odelle werden integriert und Einsatzmög­lichkeiten beim autonomen Fahren geschaffen. „Scalar“ist eine digitale und auf Künstliche­r Intelligen­z basierende Plattform zum Organisier­en von Nutzfahrze­ugflotten. „Auch wenn die Herausford­erungen im zweiten Halbjahr nicht kleiner werden, sind wir zuversicht­lich“, sagte Zf-finanzvors­tand Konstantin Sauer, der in den Ruhestand geht.

Keine Übernahme

Für Deutschlan­ds größten Immobilien­konzern Vonovia kommt eine Übernahme des angeschlag­enen Konkurrent­en Adler Group nicht mehr in Betracht. „Die Märkte haben sich verändert, deshalb ist diese Überlegung für uns definitiv vom Tisch“, sagte Unternehme­nschef Rolf Buch.

AMD jagt Intel

Der Chipkonzer­n AMD setzt die Aufholjagd zum größeren Rivalen Intel fort. Vor allem im Geschäft mit Technik für Rechenzent­ren gab es im vergangene­n Quartal einen Zuwachs von mehr als 80 Prozent, während Intel einen Rückgang verzeichne­te.

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So könnten Shuttle-busse von ZF aussehen.

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