Pommes und Drachentöter
Die Fußball-em der Frauen hat viele deutsche Kickerinnen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken lassen. Mittelfeld-abräumerin Lena Oberdorf etwa. „Obi“genannt. Oder Torjägerin Alexandra Popp, die alle Welt inzwischen als „Poppi“kennt. Nun, dass Sportstars Spitznamen erhalten, ist nicht neu. In der Nationalelf der Männer gab es lange den „Schweini“(Bastian Schweinsteiger) und den „Poldi“(Lukas Poldoski). Nicht ganz so niedlich geht es bei den Handballern zu. Prominentes Beispiel: Pascal Hens. Der Weltmeister von 2007 ist für Handball-interessierte schlicht der „Pommes“. Wobei die Bezeichnung nicht auf die Essgewohnheiten zurückzuführen ist, sondern auf den einst eher schmächtigen Hens und dessen „Pommes-ärmchen“, wie Mitspieler witzelten.
Die Namen Poppi, Obi, Poldi, Schweini und Pommes verblassen jedoch hinter der Bezeichnung, den Tischtennis-fans Nationalspieler Patrick Franziska verpasst haben. Der 30-Jährige wird jetzt nämlich ehrfurchtsvoll „Drachentöter“genannt, weil er kürzlich einen sensationellen Sieg gefeiert hat. Franziska schlug beim Wtt-champions-turnier in Budapest den als unschlagbar geltenden Olympiasieger Ma Long aus China – in der Szene als „chinesischer Drachen“gefürchtet.
Franziska hat Gefallen daran gefunden, ein Drachentöter zu sein. Er sagt: „Es ist schon ein cooler Spitzname. Es zeigt ja auch noch einmal, dass mein Sieg etwas Besonderes war.“In der Tat: Nach dem Triumph kletterte der Bundesliga-spieler des 1. FC Saarbrücken auf Platz elf der Weltrangliste.