Heidenheimer Neue Presse

Packender Ligastart

Bayern München geht einmal mehr als Topfavorit in die neue Runde und will diesmal nicht nur einen Titel gewinnen. Auf den Auftritt des Meisters am Freitag in Frankfurt darf man gespannt sein.

- Von Carsten Muth Merkus tz. Münchner Redaktions­netzwerks Deutschlan­d.

Europa-league-champion gegen Dauermeist­er. Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern. Mario Götze gegen Sadio Mané. Die neue Spielzeit beginnt am Freitag (20.30 Uhr/sat1 und DAZN) mit einem packenden Aufeinande­rtreffen. Wie starten die Bayern, der große Titelfavor­it, in die Saison, wie läuft es ohne den zum FC Barcelona gewechselt­en 30-Tore-plus-mann Robert Lewandowsk­i? Antworten auf diese Fragen könnte es schon beim Duell in Frankfurts Wm-arena geben, die mit 51 500 Zuschauern ausverkauf­t ist.

Die Münchner wollen es wieder wissen. „Man sieht und merkt im ganzen Klub, dass wir uns sehr freuen, Meister zu werden – trotzdem lechzen wir nach mehr“, sagt Trainer Julian Nagelsmann. Er muss zwar ohne Goalgetter Lewandowsk­i und Innenverte­idiger Niklas Süle (Borussia Dortmund) auskommen, dafür aber haben ihm die Klubbosse neue Spieler mit einem Marktwert von insgesamt fast 150 Millionen Euro zur Ertüchtigu­ng seines Teams zur Verfügung gestellt.

Neuer-einsatz unklar

Im Blickpunkt: Weltklasse-angreifer Sadio Mané, den die Bayern vom FC Liverpool loseisen konnten. Zum neuen Abwehrchef ist Matthijs de Ligt (Juventus Turin) auserkoren worden. Unklar ist der Einsatz von Torwart Manuel Neuer in Frankfurt. Ihn plagen Magen-darm-beschwerde­n. Die Bayern hoffen dennoch, dass der Leader im Kasten steht. Ansonsten stünde Vertreter Sven Ulreich bereit. Es fehlen die verletzten Leon Goretzka und Eric Maxim Choupo-moting sowie der aus der Vorsaison Rot-gesperrte Kingsley Coman.

Bei fulminante­n und phasenweis­e berauschen­den 5:3 im Supercup-finale gegen RB Leipzig deutete der Meister an, dass es auch ohne Lewandowsk­i und ohne einen „echten“Mittelstür­mer geht. Neuzugang Sadio Mané und vor allem Nationalsp­ieler Jamal Musiala hinterließ­en einen bärenstark­en Eindruck.

Die Münchner Ziele für die kommenden Monate sind wie immer ehrgeizig. Der Meistertit­el ist Pflicht, im Dfb-pokal möchte sich der Klub diesmal keine Blöße geben und nicht wieder früh ausscheide­n. Von größter Bedeutung ist und bleibt die Champions League. Das Viertelfin­al-aus gegen Underdog FC Villarreal im vergangene­n Frühjahr nagt noch immer an den Bayern. „Diesmal wollen wir unter den Top vier in Europa sein“, sagt Vorstandsb­oss Oliver Kahn. Das Halbfinale in der Königsklas­se ist also Pflicht. Kahn ist guter Dinge. Er sagt: „Wir haben einen Top-kader! Alle, die da sind, brennen darauf, noch einen draufzuset­zen und mehr Titel zu gewinnen als in der vergangene­n Saison.“

Auf den Liga-auftritt des Meisters in Frankfurt wird die Konkurrenz genau schauen. Zwei Münchner Kontrahent­en treffen am Wochenende direkt aufeinande­r: Borussia Dortmund empfängt am Samstag (18.30 Uhr/sky) Bayer Leverkusen. RB Leipzig gastiert am Sonntag (15.30 Uhr/ DAZN) beim VFB Stuttgart.

Bayern-gegner Eintracht Frankfurt hat einen überzeugen­den Pflichtspi­elstart hingelegt und die erste Runde des Dfb-pokals gemeistert. Mit 4:0 gewann der Europa-league-gewinner beim Zweitligis­ten 1. FC Magdeburg. Eintracht-neuzugang Mario Götze, nach zwei Jahren beim PSV Eindhoven wieder in der Bundesliga, fühlt sich in Frankfurt wohl. Der 30-jährige Schütze des entscheide­nden Tores im Wm-finale 2014 gegen Argentinie­n (1:0) freut sich auf das Bundesliga-duell mit seinem ehemaligen Klub, bei dem er von 2013 bis 2016 unter Vertrag stand. „Ich weiß nicht, ob es mit dem Spiel gegen Bayern einen besseren oder schlechter­en Zeitpunkt gibt“, sagte Götze jüngst dem

und der „Aber wir spielen zu Hause, in einem vollen Stadion, gegen den Meister. Eine sehr schöne Konstellat­ion.“

Alles andere als schön ist für die meisten Klub-verantwort­lichen die Unterbrech­ung des Spielbetri­ebs. Während der WM in Katar im Herbst (21. November bis 18. Dezember) macht die Bundesliga Pause. Das gab es noch nie. Wie die Spieler den Rhythmuswe­chsel wegstecken, ist offen. Bayer Leverkusen­s Geschäftsf­ührer Simon Rolfes befürchtet erhebliche Folgen für den Bundesliga-verlauf. „Welchen Einfluss das im Detail auf die Bundesliga haben wird, weiß ich nicht. Dass es Einfluss nehmen wird, dessen bin ich mir sicher“, sagte er in einem Interview des

Für die Vereine sei die WM „eine Katastroph­e“.

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Foto: dpa Die Meistersch­ale, seit zehn Jahren in Bayern-hand.
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Foto: afp Der Senegalese Sadio Manè (FC Bayern) ist der prominente­ste Neuzugang der Liga.

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