Heidenheimer Neue Presse

Erstmals Gewinn seit Corona

Airline-chef Spohr sieht Unternehme­n im Aufwind. Zuversicht auch für Verhandlun­gen mit Gewerkscha­ften.

- Rolf Obertreis

Frankfurt. Die Lufthansa hat im zweiten Quartal erstmals seit Beginn der Corona-pandemie unter dem Strich mit 259 Millionen Euro wieder einen Gewinn verbucht, nachdem sie vor Jahresfris­t noch einen Verlust von 756 Millionen Euro hatte hinnehmen müssen. Für das erste Halbjahr allerdings meldete Lufthansa-chef Carsten Spohr am Donnerstag bei einem Umsatz von 13,8 Milliarden Euro noch einen Netto-verlust von 325 Millionen Euro nach einem Minus von 1,8 Milliarden im ersten Halbjahr 2021.

„Das ist ein erfreulich­es Ergebnis und das trotz Problemen, wie wir sie noch nie erlebt haben“, sagte Spohr. Man habe sicher Fehler gemacht und in Summe zu spät mit der Schulung von Flugbeglei­tern und Piloten begonnen. „Aber es war auch unsere erste Pandemie.“

Auch für den Rest des Jahres ist die Lufthansa angesichts der guten Buchungsla­ge, den teureren Tickets und mehr Geschäftsr­eisenden zuversicht­lich. Vor Steuern und Zinsen erwartet Finanzvors­tand Remco Steenberge­n einen Gewinn von einer halben Milliarde Euro.

Auch Lufthansa war, wie Spohr einräumt, vom steilen Wiederanst­ieg des Luftverkeh­rs überrascht. Unter anderem deshalb habe man das Flugangebo­t ausgedünnt. Lufthansa hat für Juli und August mehrere Tausend Flüge gestrichen. Aber auch das habe die Lage mittlerwei­le stabilisie­rt. In diesem Jahr und auch 2023 will die Airline jeweils netto 5000 neue Beschäftig­te einstellen.

Er habe Verständni­s für den Unmut von vielen Beschäftig­ten angesichts der hohen Belastunge­n in den letzten beiden Jahren, sagt Spohr. „Deshalb ist es wichtig, dass wir mit allen Gewerkscha­ften im Gespräch sind.“Bei den aktuell laufenden Verhandlun­gen mit Verdi für das Bodenperso­nal rechnet er mit einer baldigen Einigung. Ebenso bei den Verhandlun­gen mit den Piloten.

Gestützt wurden die Geschäfte einmal mehr durch die Frachtspar­te der Lufthansa. Im ersten Halbjahr verbuchte sie einen Rekordgewi­nn von 977 Millionen Euro. Im Passagierg­eschäft steckt die Lufthansa noch in den roten Zahlen, auch wenn sich der Zahl der Fluggäste im ersten Halbjahr auf 42 Millionen vervierfac­ht hat.

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Lufthansa-chef Carsten Spohr ist optimistis­ch, den Tarifkonfl­ikt beilegen zu können.

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