Konrad Eichler zum 90.
Der Musikund Mathe-lehrer pflegt eine Bindung zum HG.
Als Spaziergänger kann man ihn im Schlosspark begegnen. Als Konzertgänger trifft man ihn mitunter im CC. Verbunden ist sein Name in Heidenheim vor allem aber mit dem Hellenstein-gymnasium. Dort war Konrad Eichler, der heute seinen 90. Geburtstag feiert, nicht nur lange Lehrer. Dort war er auch selbst Schüler. Ja, eigentlich hatte die „lebenslange Beziehung“, wie das der Gymnasialprofessor in Ruhestand nennt, schon davor begonnen. Denn auch der Vater unterrichtete am HG – und der Sohn hatte so ab und zu die Gelegenheit, die Bildungsanstalt von innen zu sehen, ehe er sie ab 1943 ganz offiziell und bis zum Abitur aufsuchte.
Danach studierte der in der Eugen-gaus-straße aufgewachsene Heidenheimer in Stuttgart Mathematik und Musik und absolvierte dort auch seine Referendarzeit. Seine erste Station als Lehrer war anschließend das Mädchen-progymnasium in Korntal. Als 35-jähriger Oberstudienrat kehrte Eichler dann in seine Heimatstadt und ans Hellenstein-gymnasium zurück, um dort bis zu seiner Pensionierung Mathematik und Musik zu unterrichten. Mit meist großem Erfolg. „Er konnte vermitteln, wie viel Spaß Musik macht. Bis heute bin ich ihm dankbar.“Dieses Kompliment machte seinem früheren Lehrer einmal Klaus Wagenleiter, der es bekanntlich im Jazz zu hohen Ehren gebracht hat.
Aber auch über die Schule hinaus trat Konrad Eichler vielbeachtet als Musikvermittler auf. Seine zahlreichen Vorträge zu musikalischen Themen etwa lockten in Heidenheim unter anderem deshalb das Publikum, weil hier einer auf hohem Niveau unterhaltsamen und gescheiten Spaß für Leute garantierte, die aus einer Veranstaltung immer gern schlauer herauskommen, als sie hineingegangen sind.
Wenn er sein Alter bedenke, sagt der stets freundliche Jubilar, dann gehe es ihm in der Tat gut. Auch wenn er nicht mehr so viel wie früher herumkomme, weil er und seine Frau „mit der Bewältigung des Alltags zu Hause reichlich beschäftigt“seien. Dennoch ist Konrad Eichler nach wie vor mit dem Rad unterwegs. Bei Bedarf, „aber nicht mit großer Leidenschaft“. Die wirft er lieber zu Hause am Klavier und bei kammermusikalischen Musikrunden im Freundeskreis in die Waagschale.