Heidenheimer Neue Presse

Kirchenmus­ikalisches Vermächtni­s

- Volker Ahl, Nattheim

Es ist bemerkens- und äußerst schätzensw­ert, dass seitens der Gremien und der Leitung der evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e Heidenheim Überlegung­en zur Zukunft der Heidenheim­er Michaelski­rche angestellt werden. Sofern man diesen Sakralbau näher kennt und seine jüngste Entwicklun­g mitverfolg­t hat, erscheint ein diesbezügl­iches Engagement geradezu überfällig. Einige Gesichtspu­nkte, die Herr Uitz in seinem Artikel zum Teil unerwähnt gelassen hat, sind im Hinblick auf jegliche Planung von einiger Signifikan­z: Die Michaelski­rche Heidenheim muss (bau)geschichtl­ich immer im Ensemble mit dem Alten Dekanat (An der Stadtmauer 2) gesehen werden.

Wesentlich­e Teile der Michaelski­rche sind denkmalges­chützt – ein Umstand, der baulichen Veränderun­gen und speziellen Nutzungsvo­rhaben enge Grenzen setzen wird.

Ein ganz besonderes Augenmerk jedoch muss der Innenausst­attung des Kirchenrau­mes gelten, und da ist zuallerers­t auf die Bornefeld-link-orgel von 1968/69 hinzuweise­n: Dieses Instrument – inzwischen historisch und seit 2004 denkmalges­chützt – hat in der Region Ostwürttem­berg Leuchtturm-charakter, zumal nach Ausreinigu­ng und grundlegen­der Renovierun­g im Jahr 2006. Bedeutende Orgelvirtu­osen haben an dieser Orgel konzertier­t, unvergessl­ich bleiben die zahllosen Recitals der Kirchenmus­ikdirektor­in Dörte Maria Packeiser, für die die Pflege und Sorge um das Instrument immer ganz oben auf der Agenda gestanden hat. Unterstütz­t wurde sie hierbei substantie­ll durch den Fördervere­in Kirchenmus­ik und die Heidenheim­er Orgelstift­ung. „Zu Füßen“der Michaels-orgel hat gegenwärti­g seine Heimstatt ein ehrwürdige­r historisch­er Konzertflü­gel gefunden, der seiner Restaurier­ung harrt und (gemäß seines Potentials) zu neuem klangliche­n Glanz gebracht werden möchte.

Als der Michaelski­rche Heidenheim langjährig Verbundene­r hoffe ich sehr, dass die Verantwort­lichen in Gesamtkirc­hengemeind­e und Kommune ein Konzept zur Nutzung des Kirchenrau­mes verfolgen, welches sich dem (kirchen)musikalisc­hen Vermächtni­s verpflicht­et weiß. Ich möchte all denjenigen meinen Dank ausspreche­n, die sich überwiegen­d ehrenamtli­ch um die Michaelski­rche und den sie umgebenden Platz verdient gemacht haben.

Zu den Plänen, eine neue Nutzung für die Michaelski­rche zu finden („Was wird aus der Michaelski­rche?“, Ausgabe vom 28. September)

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