Zurück in heimatliche Gefilde
Am Sonntag wird in Oggenhausen Karin Kuhn, die einst in Schnaitheim bei den Apis Jugendarbeit machte, als neue evangelische Pfarrerin eingesegnet.
Weil Karin Kuhn wieder näher bei ihrer Familie und ihren beiden Geschwistern sein wollte, hat sie sich aus dem Unterland auf die schon länger vakante Pfarrstelle Oggenhausen/nattheim-west beworben und wurde gewählt: Am kommenden Sonntag, 9. Oktober, beginnt um 16 Uhr die feierliche Investitur in der evangelischen Wendelinus-kirche. Dem Festgottesdienst geht ab 12 Uhr ein Gemeindefest der Gesamtkirchengemeinde Nattheim-dischingen-oggenhausen voraus.
Nachfolgerin des Ehepaars Jäkle
Karin Kuhn ist damit Nachfolgerin des Pfarrer-ehepaares Daniela und Hannes Jäkle, die in den Alb-donau-kreis gewechselt waren und dort im Gemeindepfarramt Beimerstetten bzw. in der Klinikseelsorge an der Uniklinik Ulm neue Aufgaben gefunden haben. Zwischenzeitlich war die Pfarrei Oggenhausen von Pfarrerin Barbara Weißenstein über Monate hinweg versehen worden.
Die neue Seelsorgerin ist gerade angekommen, im Dienstzimmer stapeln sich noch die Umzugskartons. Manch anderes musste eingelagert werden, bis das Pfarrhaus bezugsfertig ist.
In Schnaitheim aufgewachsen
Die Gegend ist Karin Kuhn wohlbekannt: In Schnaitheim ist die heute 60-Jährige aufgewachsen, der Vater war Landwirt und Metzger. Vor Karin Kuhn war in der Familie noch keiner Pfarrer. Sie hatte daran zunächst auch nicht gedacht, als sie sich an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd für das Lehramtsstudium eintrug und Deutsch und Religion studierte. „Pfarrer zu werden, konnte ich mir zunächst nicht vorstellen“, erinnerte sich Kuhn. Und das, obwohl sie ja einst in Schnaitheim bei den
Altpietisten hatte.
Doch meistens kommt es anders, als man denkt: Sie lernte Studentinnen kennen, die auf dem Wege in den Pfarrberuf waren.
Neue Pfarrerin
Jugendarbeit in Oggenhausen gemacht
Pfarrer zu werden, konnte ich mir zunächst nicht vorstellen. Karin Kuhn
Also sattelte Karin Kuhn drauf und studierte noch Theologie. Sie erwarb also beide Abschlüsse
– als Lehrerin und als Pfarrerin. Es waren insofern noch gute Zeiten, es waren der Kandidaten viele. Heute fehlt es vor allem am Theologen-nachwuchs und außerdem streicht die Landeskirche Pfarrstellen, weil in absehbarer Zeit nicht mehr genug Geld vorhanden ist.
Erste Pfarrstelle in Bitzfeld
Die Vikarsjahre führten die Schnaitheimerin zunächst nach Löwenstein und dann für drei Jahre in die Trabantenstadt Oberer Eselsberg in Ulm. Die erste (ständige) Pfarrstelle wurde ihr in Bitzfeld im Dekanat Weinsberg anvertraut. Dort blieb sie 17 Jahre und wechselte dann nach Besigheim-ottmarsheim.
In diesen zehn Jahren hatte sie die Aufgabe, zwei ursprünglich eigenständige Pfarreien zu vereinen. Vor allem ging es um die Gemeindeglieder, sie in Herz und Kopf in neue Zeiten zu begleiten.
Nun hat Karin Kuhn für die letzten sechs Berufsjahre noch einmal die Koffer gepackt und auf dem vorderen Härtsfeld eine neue Herausforderung gesucht. Die Gegend ist ihr wohlbekannt und der leitende Pfarrer in der Großpfarrei auch. Die Wege mit Bernhard Philipp kreuzten sich beim Theologiestudium. Auf Oggenhausen, auf das Kennenlernen der neuen Gemeinde wie deren Einwohner freut sich Karin Kuhn.