Elfmeterdrama hoch drei
Der VFL Gerstetten und die SG Burgberg/hohenmemmingen scheiden im Viertelfinale aus. Feierstimmung herrscht dagegen beim FC Härtsfeld, der Historisches schaffte.
Wer ein Fan von Thrillern und Dramen ist, der musste am Mittwochabend nicht ins Kino gehen. Die Viertelfinals des Fußball-bezirkspokals hatten von beidem genug zu bieten. In den drei Spielen der Heidenheimer Kreisvertreter war in der regulären Spielzeit kein Sieger gefunden, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel.
Bei zwei Teams gab es danach hängende Köpfe: Die SG Burgberg/hohenmemmingen unterlag gegen die Sportfreunde Dorfmerkinngen II mit 2:4, der VFL Gerstetten musste sich der SG Bettringen II mit 7:8 geschlagen geben. In beiden Spielen hatte es nach 90 Minuten 0:0 gestanden.
Feierstimmung herrschte dagegen beim FC Härtsfeld. Die Mannschaft aus der Kreisliga A 3 rang auf dem heimischen Trainingsplatz Titelverteidiger TV Neuler mit 5:4 nieder. Die Freude war bei Thomas Schiele auch am Morgen nach dem Pokaltriumph nicht verflogen. „Wir haben schon ein bisschen gefeiert, aber auch nicht zu viel“, sagte der Co-trainer, der am Mittwochabend den im Urlaub weilenden Matthias Hauf an der Seitenlinie vertrat und den Pokalabend wohl nicht so schnell vergessen wird.
Schockmoment nach der Pause
Denn: Die beiden Halbzeiten plus Elfmeterschießen boten Stoff für gleich zwei Spiele. Nach einer torlosen ersten Hälfte folgte nach Wiederanpfiff ein Schockmoment. In Folge eine Zweikampfs blieb Markus Wächter mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen und hielt sich die Schulter. „Er hatte große Schmerzen“, sagte Schiele, „und er musste dann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus.“Bei der Verletzung hatte der 19-Jährige aber wohl Glück im Unglück. Nach der ersten Untersuchung konnte leichte Entwarnung gegeben werden. „Gebrochen ist nichts“, erzählte Schiele, „er kommt hoffentlich bald zurück.“
Den Platz des defensiven Mittelfeldspielers, der laut seinem Trainers sein bestes Spiel im Härtsfelder Trikot gemacht hat, nahm Dennis Mikolin ein (56.). Und der 21-Jährige, der für die Härtsfelder in der Liga bereits sechsmal getroffen hatte, zeigte seine Abschlussstärke auch im Bezirkspokal. In der 76. Minute brachte er die Gastgeber mit 1:0 in Führung.
Der TVN fand aber die passende Antwort: Zwei Minuten später glich Spielertrainer Gioacchino
Colletti für den Titelverteidiger aus. „Das Unentschieden ging in Ordnung“, sagte Schiele zum Spielstand nach 90 Minuten, „Neuler hatte mehr vom Spiel, die Chancen waren aber gleich verteilt.“
Nervenstärke vom Punkt
Beim folgenden Elfmeterschießen standen dann die Torbalken im Mittelpunkt: „Den ersten Elfer haben wir dann gleich an die Latte geschossen“, sagte der FCHTrainer, beunruhigt sei er nach dem Fehlschuss aber nicht gewesen. Die Härtsfelder hatten ihre Nervenstärke in der Pokalsaison bereits bewiesen. In der ersten
Runde hatte man den TV Steinheim ebenfalls in der Elfmeterentscheidung mit 10:9 ausgeschaltet.
Und es klappte ein zweites Mal. Nachdem der TV Neuler zuvor schon einmal vergeben hatte, setzte der sechste Schütze der Gäste den Ball an den Pfosten, wodurch die Partie beendet war. Was die Härtsfelder mit dem 5:4Sieg und dem damit verbundenen Einzug ins Halbfinale erreicht hatten, wurde ihnen erst später bewusst. „So weit ist der FC Härtsfeld noch nie im Pokal gekommen“, sagte Thomas Schiele über die historische Qualifikation für die Vorschlussrunde.