Ein Trio schottet sich ab
Die Zweitliga-kicker aus Heidenheim kennen das. Der Aufstieg in die Bundesliga winkt. Jetzt gilt für die letzten elf Saisonspiele: Einfach nur cool bleiben.
Nach dem 1:0 (1:0) über Spitzenreiter SV Darmstadt 98 kommen sie beim 1. FC Heidenheim um das Thema Aufstieg einfach nicht mehr drumherum. „Dass wir jetzt so einen Vorsprung auf den vierten Platz haben, ist natürlich geil“, jubelte Offensivmann Jan-niklas Beste, nachdem er höchst persönlich die Schwaben im Topspiel der zweiten Fußballbundesliga am Samstag in der 89. Minute zum Sieg geschossen hatte. Die drittplatzierten Heidenheimer vergrößerten damit ihren Vorsprung auf den Tabellenvierten SC Paderborn auf sagenhafte sieben Punkte.
Bei noch elf ausstehenden Saisonspielen sind die Chancen des FCH, zumindest bis zum Schluss hart im Rennen um den erstmaligen Bundesliga-aufstieg dabei zu bleiben, erheblich gestiegen. „Wir waren schon einmal knapp davor: in der Relegation gegen Werder Bremen“, sagte Trainer Frank Schmidt bei Sport 1 rückblickend auf die K.o.-spiele in der Saison 2019/2020, in denen sein Team knapp den Kürzeren gezogen hatte. „Es wäre unvorstellbar, wenn es uns jetzt hier in Heidenheim gelingen sollte. Wir sind zwar Dritter, aber wir sollten uns nicht kleiner machen und uns vom Kopf her nicht beschränken“, so der Coach weiter.
„Auf der anderen Seite bringen wir genug Demut mit, um zu wissen,
dass es in der Liga auch ganz schnell in die andere Richtung gehen kann“, sagte Schmidt in seiner gewohnt zurückhaltenden Art. Kommenden Samstag gastiert Heidenheim bei Fortuna Düsseldorf.
Es ist wieder also richtig spannend im Aufstiegskampf. Nach dem Ende der beeindruckenden Serie des hessischen Tabellenführers in Heidenheim ist aus dem möglichen Alleingang der Darmstädter
endgültig ein packender Dreikampf geworden. Der norddeutsche Traditionsklub Hamburger SV (48 Punkte) und Heidenheim (46) haben zu Darmstadt (49) aufgeschlossen, die Verfolger SC Paderborn (39), Fortuna Düsseldorf und 1. FC Kaiserslautern (je 38) liegen aktuell deutlich zurück.
„Wir haben jetzt ein Spiel verloren, aber weiter geht’s“, sagte der enttäuschte Darmstädter
Trainer Torsten Lieberknecht nach der Niederlage durch das späte Tor des Heidenheimers Janniklas Beste (89. Minute). Nach dieser unglücklichen Auswärtspleite erwartet er keinen Einbruch, sondern „eine gute Reaktion“, wie sie seine Mannschaft nach den Niederlagen am 1. Spieltag bei Jahn Regensburg (0:2) und im Pokal-achtelfinale bei Eintracht Frankfurt (2:4) gezeigt habe.
„Wenn man nach 21 Spielen das erste Mal verliert, weiß man, dass man vorher viel richtig gemacht hat und bei vielen Spielen nicht als Verlierer vom Platz gegangen ist“, betonte Lieberknecht. Unterstützung bekam er von Kapitän Fabian Holland: „Das Spiel wird uns überhaupt nicht umhauen, wir werden nächste Woche wieder da sein.“Darmstadt muss am Samstag bei Arminia Bielefeld antreten.