Heidenheimer Neue Presse

So ist die Lage bei den Nachbarn

Eine Aktion an Grundschul­en soll Elterntaxi­s überflüssi­g machen, in Böbingen gibt es Ärger beim Glasfasera­usbau und in Ulm entwickelt ein 14-Jähriger Videospiel­e - ein Blick über die Kreisgrenz­e.

- Von Jan Beigelbeck

In sechs Wochen mindestens 20 Mal zu Fuß, mit dem Tretroller, mit dem Fahrrad oder per ÖPNV zur Schule. Das ist das Ziel des Spospito-bewegungs-passes für Grundschul­kinder, berichtet die „Südwestpre­sse“. Spospito ist ein bundesweit­es Projekt und steht für SportelnSp­ielen-toben. Die Aktion Bewegungs-pass, an der mehr als 100.000 Kinder teilnehmen, startete am 11. März und soll für mehr Gesundheit, Sicherheit und Umweltschu­tz auf dem Schulweg sorgen. Aus dem Landkreis Heidenheim hat sich in diesem Jahr keine Schule angemeldet. „Für jeden Tag, an dem ein Kind den Hin- und Rückweg zur Schule beispielsw­eise zu Fuß zurückgele­gt hat, dürfen die Eltern eine Unterschri­ft in eine Tabelle setzen“, erklärt die „SWP“.

Ein Gedanke hinter dem Bewegungs-pass ist, die Verkehrssi­tuation vor Grundschul­en durch weniger Elterntaxi­s zu entschärfe­n. Zudem gehe es darum, die Eigenständ­igkeit der Schülerinn­en und Schüler zu fördern und sie durch Bewegung und frische Luft wacher und konzentrie­rter zu machen. Die Ludwig-uhland-schule in Langenau ist eine von vielen Schulen, die mitmacht. „Die Kinder können sich auf dem Schulweg treffen und vielleicht ergeben sich daraus neue Freundscha­ften“, sagte Rektorin Sandra Ritschmann der „SWP“. Wer die Herausford­erung gemeistert hat, wird mit einer Urkunde und der Chance auf verschiede­ne Preise bei einem Gewinnspie­l belohnt.

Nicht im Sinne der Nachhaltig­keit

Wann kommt denn nun das schnelle Internet? Diese Frage

stellen sich vielerorts Bürgerinne­n und Bürger, die auf ihren Breitband-anschluss warten. So wollte unter anderem in Heidenheim die BBV Deutschlan­d mit dem Tarif „Toni“das gesamte Stadtgebie­t flächendec­kend mit Glasfaser-anschlüsse­n versehen. Ob das bessere Internet tatsächlic­h kommt, ist nach wie vor offen. Anders sieht das in Böbingen aus, wo die Firma TNG und die Baufirma Krafteam schon dabei ist, das gesamte Gemeindege­biet mit Glasfaser-internet auszustatt­en. Doch statt Zufriedenh­eit herrscht im dortigen Gemeindera­t großer Unmut, schreibt die

„Schwäbisch­e Post“.

Der Grund: Aus rechtliche­n Gründen ist es nicht möglich, die Baufirma, die ja sowieso vor Ort ist, auch gleich mit der Sanierung der kaputten Gehwege zu beauftrage­n. So werden die Fußgängerw­ege aufgerisse­n, um Glasfaser zu verlegen, dürfen von der Baufirma aber nicht vollständi­g neu hergestell­t werden. „Da macht man sich im Sinne der Nachhaltig­keit fast strafbar“, ärgert sich Gemeindera­t Gerhard Ziller und ist damit nicht allein. Dem Bericht der „Schwäpo“zufolge, liege das rechtliche Problem darin, dass der Breitbanda­usbau im Gegensatz

zur Sanierung auf privatwirt­schaftlich­er Basis erfolge. Dadurch müsse die Sanierung laut Bürgermeis­ter Jürgen Stempfle öffentlich ausgeschri­eben werden. Auch er findet die Situation „frustriere­nd und bedauerlic­h“, aber macht klar: „Da müssen wir jetzt durch.“

Berufsziel: Videospiel­branche

Er ist Schüler in der Mittelstuf­e, spielt Klavier und schaut gerne Serien auf Netflix. Der 14-jährige Sebastian Untch aus Ulm scheint ein typischer Jugendlich­er zu sein, doch er hat ein besonderes

Talent. Er entwickelt Videospiel­e – in seinem Kinderzimm­er. Wie in einem Artikel der „Südwestpre­sse“zu lesen ist, veröffentl­ichte er unter seinem Pseudonym „Division Software“zuletzt sein bisher aufwendigs­tes Spiel „Mafia Thief“, bei dem Spieler die Rolle eines Mafia-einbrecher­s einnehmen. Es ist nicht das erste Spiel, dass der Gymnasiast mithilfe einer Software selbst entwickelt hat. „Be a thief“(„Sei ein Dieb“) war der Vorgänger seiner neusten Kreation, „Be a taxi driver“ließ er folgen. Simulation­en, Storygames und Krimispiel­e gefallen Untch dabei besonders gut.

Wie die „SWP“berichtet, kann sich der junge Ulmer ein Informatik­studium und eine berufliche Zukunft in der Videospiel­branche gut vorstellen. Zunächst liege sein Fokus zur Freude seiner Eltern und seiner Lehrerin jedoch auf der Schule. In seiner Freizeit arbeitet der 14-Jährige dennoch bereits an der Restaurant-simulation „Star Chef Simulator“und dem Krimi-abenteuer-spiel „Lantern

Lights“.

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Foto: stock.adobe.com/sabine hürdler Schulweg durch die frische Luft statt Elterntaxi­s und Verkehrsch­aos: Eine bundesweit­e Herausford­erung soll Grundschül­er selbststän­diger werden lassen.
 ?? Foto: Volkmar Könneke ?? Der 14-Jährige Sebastian Untch hat in seinem Kinderzimm­er unter anderem „Mafia Thief“entwickelt.
Foto: Volkmar Könneke Der 14-Jährige Sebastian Untch hat in seinem Kinderzimm­er unter anderem „Mafia Thief“entwickelt.

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