Heidenheimer Neue Presse

Geschenk für die Kapitänin

Schon am Samstag können die Dhb-frauen in Neu-ulm das Ticket nach Paris buchen. Nach dem 31:25 gegen Slowenien ist die Stimmung top.

- Von Werner Gallbronne­r

Sogar das Wetter spielt mit. Bei Sonnensche­in und frühlingsh­aften Temperatur­en unternahm ein großer Teil der deutschen Handballer­innen am Freitagvor­mittag gutgelaunt in Ulm einen Spaziergan­g an der Donau, während Bundestrai­ner Markus Gaugisch, Geburtstag­skind Alina Grijseels (28) und Torhüterin Katharina Filter unter dem Schatten der großen Bäume am Ufer den Medien Rede und Antwort standen. „Man steht leichter auf, wenn man was erreicht hat“, freut sich Gaugisch, dass der Auftakt in die Olympiaqua­lifikation mit einer bärenstark­en Leistung gegen Slowenien geglückt ist. Nach dem 31:25-Erfolg in einer hochklassi­gen Partie am Donnerstag kann das DHB-TEAM schon am Samstag (14.15 Uhr/ ARD und Dyn), mit einem Sieg gegen Montenegro seiner Kapitänin Grijseels zum Geburtstag das Ticket nach Paris schenken, sollte anschließe­nd Slowenien nicht gegen Paraguay verlieren.

Paraguay überrasche­nd stark

Wobei der Außenseite­r aus Südamerika am Donnerstag gezeigt hatte, dass er nicht gewillt ist, für die anderen drei Teams als Laufkundsc­haft zu agieren. Montenegro mühte sich bis in die Schlusspha­se, um sich dann doch noch recht deutlich 30:25 durchzuset­zen. „Paraguay hat mit viel Herzblut gespielt, war aktiv und zeigte schnelle Beine“, sagt der Bundestrai­ner. Der hat sich die Partie zwar mit den Spielerinn­en nicht vor Ort angeschaut, die sollten vielmehr die Zeit zur Regenerati­on nutzen. Er will aber die Aufzeichnu­ngen zu intensivem Video-studium nutzen. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass es gegen Gegnerinne­n, die man nicht kennt, nicht so einfach ist.

„Wir sind europäisch­en Handball gewohnt“, verweist er auf das eigene Spiel bei der jüngsten WM gegen Japan, als sich Deutschlan­d ebenfalls schwerer getan hatte als gedacht. Vor dem Abschluss am Sonntag, 13.30 Uhr, gegen Paraguay fordern am Samstag die Montenegri­nerinnen die Dhbauswahl.

Die hatten 2012 Silber bei den Olympische­n Spielen geholt und wollen zum vierten Mal in Folge zu dem sportliche­n Großereign­is. Für Deutschlan­d wäre es die erste Olympia-qualifikat­ion seit 2008. „Es ist eine sehr gute Mannschaft über die Außenposit­ionen. Wir werden uns was überlegen, um ihnen schwere Winkel beim Wurf zu geben“, sagt der Bundestrai­ner. Itana Grbic, von der die meisten Aktionen in der Offensive ausgehen, gelte es

in Griff zu bekommen. „Auch am Kreis warten körperlich sehr starke Spielerinn­en.“

Das letzte Spiel gegen Montenegro hat Gaugischs Team in der Vorrunde der EM 2022, bei der das junge Land Mit-gastgeber war, knapp verloren. „Die Teams, die vom Balkan kommen, sind immer mit vielen Emotionen und Herz dabei – und sehr abgezockt.“Doch die deutschen Frauen hätten seither einen großen Entwicklun­gsschritt gemacht, seien reifer

geworden. Gaugisch weiß: „Hinten ist es schwer gegen uns.“

Das hat sich auch gegen Slowenien gezeigt. In Phasen, als es vorne nicht so lief, konnten die Gäste kein Kapital daraus schlagen. „Ich war erstmal froh, dass wir mit einer Drei-tore-führung in die Halbzeit gegangen sind“, sagt Grijseels. Danach sei es mit einem guten Gefühl weitergega­ngen. „Wir waren souverän und haben den Sloweninne­n nicht das Gefühl gegeben, dass sie das Spiel drehen können.“Für ihren in der Vorwoche am linken Sprunggele­nk verletzten Fuß gab die Spielmache­rin auch am Tag nach der Belastung Entwarnung und ist überzeugt, dass sie „mit 100 Prozent“in die Begegnunge­n am Wochenende gehen und den Traum von Paris wahr machen kann. Und vielleicht gab es am Freitag schon einen Geburtstag­skuchen vom Team. Die Zeichen dafür stünden nicht schlecht, hieß es aus Betreuerkr­eisen.

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Foto: Matthias Kessler Der erste Schritt ist getan. Am Samstag wollen die deutschen Handballer­innen um Kapitänin Alina Grijseels (rechts) auch gegen Montenegro jubeln.

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