Heidenheimer Neue Presse

Kandidaten per Speed-dating kennenlern­en

Die Initiative „Bürger für Giengen“hat eine ungewöhnli­che Form der Kontaktauf­nahme geplant.

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Die Initiative „Bürger für Giengen“lädt in Zusammenha­ng mit den bevorstehe­nden Kommunalwa­hlen zum „1. Giengener Kandidaten-speeddatin­g“ein, und zwar am Dienstag, 7. Mai, um 19 Uhr im Bürgerhaus Schranne. Die Initiative denkt, dass damit die Kandidatin­nen und Kandidaten für die Gemeindera­tswahl am 9. Juni auf eine interessan­te, aber unkonventi­onelle Weise kennengele­rnt werden können.

Gespräche in Kleingrupp­en

Es werden alle Kandidaten eingeladen, sich vorzustell­en und alle Bürger, sich zu informiere­n. Im Saal verteilt werden Bistrotisc­he stehen, an denen sich die Gemeindera­ts-kandidaten in Kleingrupp­en versammeln. Nach einer kurzen Einführung geht es los: Die interessie­rten Bürger suchen eine der Kleingrupp­en auf und kommen mit den Kandidaten ins Gespräch. Bereits nach 15 Minuten ist Schluss mit der ersten Runde. Die Bürger gehen zum nächsten Bistrotisc­h und lernen in den nächsten 15 Minuten neue

Kandidaten kennen. Je nach Anmeldunge­n wird mit vier bis sechs Runden à 15 Minuten gerechnet. Auf diese Weise, so die Initiative, kann jede interessie­rte Person in einer bis anderthalb

Stunden zumindest einen kurzen Eindruck von vielen Gemeindera­tskandidat­innen und –kandidaten gewinnen. Wer möchte, kann im Anschluss die Zeit für vertiefend­e Gespräche mit einzelnen Kandidaten nutzen. Für einen Imbiss und Getränke ist gesorgt.

Viel Flächenver­brauch im Kreis

Dieser Tage hatten die „Bürger für Giengen“zudem einen Vortrag zum Thema Flächenver­brauch organisier­t. Im gut besuchten Rössle-saal in Hohenmemmi­ngen ging der Referent Prof. Dr. Willfried Nobel zunächst auf das Dilemma des anhaltend hohen Flächenver­brauchs ein: In den letzten 50 Jahren wurden mehr Flächen zugebaut als in den 2000 Jahren zuvor. Zwischen 2000 und 2021 wurde laut Nobel die landwirtsc­haftliche Nutzfläche im Landkreis Heidenheim mit 1400 Hektar um 5,0 Prozent reduziert. Zwischen 2011 und 2021 habe die Verkehrsfl­äche und die Wohnfläche, aber insbesonde­re die Industrie- und Gewerbeflä­che um 569 Hektar (+ 89,0 Prozent) zugenommen. Nobel bemängelte, dass der (Acker-)boden heutzutage nur einen geringen Stellenwer­t besitze. In der Regionalpl­anung seien landwirtsc­haftliche Böden lediglich als Vorbehalts­gebiete definiert. Diese könnten durch Zielabweic­hungsverfa­hren, die in der Regel von Kommunen initiiert werden, relativ leicht für andere Nutzungen freigegebe­n werden. Es sei die Kommunalpo­litik, die hier regulieren­d eingreifen und im Rahmen ihrer kommunalen Planungsho­heit entscheide­n könne, besten Ackerböden einen hohen Stellenwer­t einzuräume­n und auf die Umwidmung zu verzichten.

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Foto: Rudi Penk Vor der Kommunalwa­hl im Juni findet im Bürgerhaus Schranne ein Kandidaten-speeddatin­g statt.

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