Heidenheimer Neue Presse

Tattoos, Kunst und Kaffee

In Giengen haben sich in den vergangene­n Monaten ein paar Ladenbetre­iber zurückgezo­gen, sind umgezogen oder sind neue Projekte und Konzepte angegangen.

- Von Erik Tham

Ein umgezogene­r Tätowierer, ein neues rein pflanzlich­es Café und ein 24/7-Laden in der Südstadt: Die Giengener Innenstadt ist in den letzten Monaten im regen Wandel – und das auch ohne Supermetzg­er oder Barfüßer.

Davor noch an der Memminger Torstraße 3 zu finden, belegt Tätowierer Stefan Aumüller nun sein 2-in-1-studio für Tattoo und Kunst seit Anfang März in der Niederen Straße 3 unweit der

Marktstraß­e. „Ich fühle mich total wohl hier“, sagt der Künstler. Wegen Sanierungs­arbeiten am baufällige­n, alten Gebäude an der Memminger Torstraße, das einen neuen Besitzer gefunden hat, musste Aumüller mitsamt seinem Studio umziehen. Doch auch in seiner neuen Bleibe wird es den Tätowierer nicht lange halten: „Der Laden hier wird wahrschein­lich auch nur eine Übergangsl­ösung bleiben, wo es danach hingeht, ist noch unklar.“

Den neuen Laden mit der deutlich größeren Schaufenst­erfront hat Aumüller durch die Hilfe der Stadt Giengen ergattern können. Neben der deutlich helleren Atmosphäre im Laden ist für Aumüller der wichtigste Vorteil des neuen Ladens die Größe, denn: Der Tätowierer bietet auch Ausstellun­gen an und plant Kunstkurse für Kinder anzubieten. Zudem erfreut sich der Naturfreun­d auch an den kleinen Dingen, die sein neues 2-in-1-studio mit sich bringt: „Ich freue mich, hier die Heizung aufdrehen zu können und es wird tatsächlic­h warm“, sagt er: „Im alten Studio gab es nur ein paar Nachtspeic­heröfen. Da hätte man auch einfach Kerzen aufstellen können.“

Rein pflanzlich­es Café

Seine künstleris­che Freiheit konnte Aumüller auch bei seinen Freunden ausleben, die ebenfalls eine Ladenöffnu­ng zu feiern hatten. Im Café Cut, ehemaliges „Lieblingse­ck“, an der Marktstraß­e hat Aumüller eine Wand bemalt – natürlich mit einem Motiv aus der Natur, was sowohl ihn widerspieg­elt als auch Besitzerin Bianca Oettlin, die in ihrem neuen Café ein rein pflanzlich­es Sortiment anbietet. „Wir sind sehr begeistert, wie offen wir angenommen wurden in den ersten vier Wochen. Wir hatten mit mehr Vorbehalte­n unserem Angebot gegenüber gerechnet, bisher war die Resonanz ausschließ­lich positiv“, sagt die Café-betreiberi­n.

Die Idee, ein rein auf Pflanzen basierende­s Sortiment anzubieten, kam Betreiberi­n Oettlin, da sie sich selbst seit Jahren vegan ernährt: „Ich kann schlichtwe­g andere Speisen nicht mehr zubereiten und möchte auch nichts anbieten, das ich selbst nicht essen oder trinken würde.“Zudem bietet das Café Cut ein umfassende­s Angebot an glutenfrei­er Ernährung an, wofür ein extra Ofen und eine extra Vitrine angeschaff­t wurde, speziell für Zöliakie-betroffene. Das Café-cutMobil, welches Oettlin mit ihrem Mann betreibt, wird weiterhin an Veranstalt­ungen wie dem Giengener Kinderfest unterwegs sein, wird aber in Zukunft seltener zum Einsatz kommen: „Wir müssen den Aufwand hier im Café stemmen, da muss das Mobil sehr in Grenzen gehalten werden“, sagt Oettlin.

Automaten in der Südstadt

Auch fernab der Innenstadt tut sich etwas. Dominik Stoll, bekannt für seinen Burger-foodtruck unter dem Namen „Blue Rabbit BBQ“plant einen 24/7-Laden an der Berliner Straße. Rund 300 Produkte sollen in voraussich­tlich

sieben Automaten in dem kleinen Laden Platz finden. Dabei stützt sich Stoll auf regionale und importiert­e Ware: „Wir werden von Bauern aus der Region verschiede­ne Artikel, vor allem Fleisch anbieten, dazu importiert­e Snacks aus den USA sowie übliche Lebensmitt­el, die man so schon aus Automaten kennt“, sagt Stoll. Zudem soll es einen Zigaretten-, Kaugummiun­d einen Getränke-automaten geben.

Mit dem Umbau des kleinen Lädchens an der Berliner Straße 13 ist der Bolheimer Unternehme­r in den finalen Zügen. „Ich plane fest damit, dass wir den Laden Ende dieses Monats eröffnen können“, sagt Stoll. Der Laden soll rund um die Uhr betretbar sein und wird von Stoll selbst regelmäßig aufgefüllt. Bedenken wegen der Sicherheit hat Stoll nur wenige: „Natürlich ist das auch für mich neu. Das kann man nicht gut abschätzen, aber wir haben ein gutes Sicherheit­ssystem entwickelt und werden sehr viele Kameras verbauen“, sagt Stoll und fügt lachend hinzu: „Die Polizei ist ja auch nicht weit entfernt.“

 ?? Fotos: Erik Tham ?? Stefan Aumüller hat nicht nur ein Händchen fürs Tätowieren, sondern ist auch ein großer Naturfreun­d. Beides verbindet er in seinem neuen Studio in der Niederen Straße.
Fotos: Erik Tham Stefan Aumüller hat nicht nur ein Händchen fürs Tätowieren, sondern ist auch ein großer Naturfreun­d. Beides verbindet er in seinem neuen Studio in der Niederen Straße.
 ?? ?? Bianca Oettlin hat aus dem ehemaligen „Lieblingse­ck“in der Marktstraß­e das Café Cut gemacht.
Bianca Oettlin hat aus dem ehemaligen „Lieblingse­ck“in der Marktstraß­e das Café Cut gemacht.
 ?? ?? Dominik Stoll aus Bolheim arbeitet seit Wochen an der Eröffnung eines Automatenl­adens in der Giengener Südstadt.
Dominik Stoll aus Bolheim arbeitet seit Wochen an der Eröffnung eines Automatenl­adens in der Giengener Südstadt.
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