Auf den Hund gekommen
sie etwas mitgenommen aus, die Gauland-krawatte. Dunkelgrün mit aufgedruckten Jagdhunden, baumelt das sonderbare Modell an gefühlt 300 Tagen im Jahr am Hals des Afd-politikers. Mal wirkt der altmodische Binder leicht verknittert, mal – so am Wahlsonntag – ist der Hund auf dem Knoten verrutscht. Als Alexander Gauland da kraftstrotzend zur Jagd auf die Bundesregierung bläst, kriecht der Vierbeiner vor lauter Schreck beinahe unter den Hemdkragen. Ob es ein English Pointer ist oder doch ein Golden Retriever? Lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Aber egal. Beides sind britische Hunderassen mit zwar ausgeprägten Jagdeigenschaften (Spürnase, Arbeitswille), aber sanftmütigem Wesen.
Was die Krawatte über Gauland aussagt? Das Deutsche Mode-institut in Köln, das immer einen „Krawattenmann des Jahres“kürt, will sich dazu nicht äußern. Offenbar zu politisch, die Frage. Aber erstens ist bekannt, dass Krawatten out sind. Und zweitens – wenn schon – dann ein zartes Design. Auch trägt Mann Krawatte heute kürzer. Doch wie sagte schon der große französische Schriftsteller Honoré de Balzac? „Ein Mann ist soviel wert wie seine Krawatte. Durch sie enthüllt sich sein Wesen, in ihr manifestiert sich sein Geist.“Gauland könnte aber zumindest für Abwechslung sorgen: Jagd-krawatten gibt es auch mit Gemsen, Wildschweinen, Rotwild und Hirschgeweih.