Heidenheimer Zeitung

Kompromiss zeichnet sich ab

Luftreinha­ltung Bis zum 4. Oktober muss die grün-schwarze Koalition entscheide­n, wie sie auf ein Urteil reagieren will.

- Jens Schmitz

Im Koalitions­streit ums Urteil zur Luftreinha­ltung in Stuttgart zeichnet sich eine Kompromiss-chance ab: Trotz anderslaut­ender Forderunge­n ihres Landesvors­itzenden machte die Cdu-fraktion am Dienstag als Minimalkon­sens eine so genannte Sprungrevi­sion möglich. Das bestätigte ein Sprecher gestern dieser Zeitung.

Die Zeit drängt: Das Verwaltung­sgericht Stuttgart hat im Juli geurteilt, dass die bisher vorgesehen­en Maßnahmen zur Luftreinha­ltung nicht ausreichen, und Fahrverbot­e in Aussicht gestellt. Die Landesregi­erung muss bis zum 4. Oktober entscheide­n, wie sie reagiert. Die Union möchte am liebsten in Berufung gehen, um den Fall inhaltlich neu bewerten zu lassen. Unter den Grünen gibt es jedoch viele, die das Urteil unbedingt annehmen wollen. Allenfalls eine „Sprungrevi­sion“zum Bundesverw­altungsger­icht gilt bei den Grünen als denkbar: Dabei würden nur etwaige Rechtsfehl­er untersucht, nicht jedoch die eigentlich­en Inhalte des Verfahrens.

Am heutigen Freitag will sich der Koalitions­ausschuss treffen, um über das Thema zu beraten. In einer Sitzung der Unions-fraktion soll Vizeregier­ungschef Thomas Strobl (CDU) am Dienstag bekräftigt haben, das Land „müsse“Berufung einlegen. Auf Vorschlag des Vorsitzend­en Wolfgang Reinhart beschloss die Fraktion selbst aber anschließe­nd, lediglich „ein Rechtsmitt­el“zu fordern.

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