Heidenheimer Zeitung

Heidenheim wird immer kränker

Krankensta­nd Der Kreis Heidenheim liegt bei den Krankmeldu­ngen der Aok-versichert­en über dem Landesdurc­hschnitt.

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Erkrankung­en der Atemwege, Arbeitsaus­fälle wegen Muskel- und Skeletterk­rankungen, Verletzung­en: die Gründe, warum Arbeitnehm­er krank geschriebe­n werden und oft lange ausfallen, sind vielschich­tig. Wie krank aber gerade die Bewohner des Kreises Heidenheim sind, lässt sich am besten durch Zahlen der AOK Ostwürttem­berg unterstrei­chen. Die Krankenkas­se wertet im halbjährli­chen Rhythmus die ihr gemeldeten Arbeitsunf­ähigkeitsf­älle ihrer Versichert­en aus – und da die AOK in der Region die meisten Mitglieder zählt, lässt sich so das Bild ziemlich exakt zeichnen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Fast nirgendwo sonst in Baden-württember­g werden ähnlich viele Menschen krank geschriebe­n wie in Heidenheim. Der Krankensta­nd lag im ersten Halbjahr 2017 bei 5,9 Prozent (2016: 5,7 Prozent). Nur Mannheim und der Neckar-odenwald-kreis kommen auf die gleiche Zahl. Am seltensten krank sind die Menschen in den Kreisen Waldshut und Breisgau-hochschwar­zwald (4,4 Prozent). Der Landesdurc­hschnitt liegt bei 5,3 Prozent. Sind im Kreis Heidenheim die Menschen erst einmal krank, fallen sie im Durchschni­tt 11,3 Kalenderta­ge aus. Auch hier ist der östlichste Zipfel Baden-württember­gs vorne mit dabei. Nur Baden-baden kommt auf genauso viele Krankheits­fälle.

Interessan­t ist der Blick auf die Branchen mit den meisten Krankmeldu­ngen: An der Spitze steht dort seit jeher die öffentlich­e Verwaltung/sozialvers­icherung. 6,7 Prozent aller erkrankten Aok-mitglieder sind dort beschäftig­t. Zum Vergleich: Im Wirtschaft­szweig Landund Forstwirts­chaft gab es nur 2,5 Prozent Krankmeldu­ngen.

Oft Erkrankung­en der Atemwege

Nimmt man nun zu den Krankschre­ibungen die Zahl der Arbeitsunf­ähigkeitsm­eldungen hinzu, so kommt der Kreis Heidenheim fürs erste Halbjahr 2017 auf 93,5 Arbeitsunf­ähigkeitsm­eldungen je 100 Versichert­e. Arbeitsunf­ähig waren die Aok-mitglieder an 10,6 Tagen.

Atemwegser­krankungen sind der Hauptgrund für Arbeitsunf­ähigkeit (25,9 Prozent). Es folgen Muskelund Skeletterk­rankungen und Verdauungs­probleme. Bezieht man nun die Krankheits­arten auf die Arbeitsunf­ähigkeitst­age, ergibt sich ein etwas anderes Bild: Mit 24,5 Prozent sind die Muskel-/skeletterk­rankungen vorne, es folgen die Atemwege, Verletzung­en und psychische Erkrankung­en. Mathias Ostertag

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Eine üble Erkältung – hier leiden viele darunter. Foto: Archiv/jb

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