Zeiss und KIT planen neues Innovationsgebäude
Zeiss Bis 2019 soll in Karlsruhe ein 12 000-Quadratmeter-bau für Start-ups entstehen. Durch die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft will man Synergieeffekte nutzen.
Die Firma Zeiss investiert 30 Millionen Euro in den Bau eines mit Labors, Büros und Fertigungsplätzen ausgestatteten Innovationsgebäudes am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Bau mit einer Fläche von 12 000 Quadratmetern soll gemeinsam mit dem KIT genutzt werden und auf dem dortigen Campus Nord errichtet werden, teilt Zeiss in einer Pressemitteilung mit. Der Baubeginn ist bereits fürs Frühjahr 2018 vorgesehen. Die Inbetriebnahme soll Ende 2019 folgen. Derzeit werden noch die Vertragseinzelheiten abgestimmt.
Durch den Bau wolle man in den Standort Deutschland investieren, heißt es in der Mitteilung. Zudem wolle Zeiss als aktiver Förderer der Wissenschaft und durch die damit einhergehende engere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft Synergieeffekte intensiver nutzen. Konkret sehen die Pläne der Oberkochener Firma so aus: Zeiss möchte in dem neuen Gebäude die Ansiedlung von Hochtechnologieund Digital-start-ups ermöglichen sowie eigene Innovations- und Neugeschäftsaktivitäten betreiben.
Das KIT, zu dessen Aufgaben Forschung, Lehre und Innovation zählen, will seinerseits Ausgründungen, sprich Ablegern des Instituts, eine längerfristige Perspektive am Standort geben. Die heute für diese Zwecke vorhandenen Räumlichkeiten seien derzeit völlig ausgelastet. Im neuen Gebäude soll das KIT daher die Möglichkeit erhalten, einen bestimmten Anteil an Flächen für eigene Ausgründungen und Innovationsaktivitäten anzumieten.
„Wir freuen uns über diesen Schritt nach Karlsruhe“, so Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG. Alle Beteiligten würden bei dieser „einzigartigen Kombination von der räumlichen und thematischen Nähe profitieren“. Erste Erfahrungen damit hat man bei Zeiss und dem KIT bereits, ist der Bau doch nicht die erste Kooperation: Im neuen Gebäude soll auch die Nanoscribe Gmbh unterkommen. Das Unternehmen beschäftigt sich mit Technologie für Micro-3d-druck und ist eine seit 2007 bestehende Ausgründung aus dem KIT, an der auch Zeiss beteiligt ist. Diese langjährige Zusammenarbeit wolle man künftig zu einer strategischen Partnerschaft ausbauen. Der beinahe fertiggestellte Kooperationsvertrag wird die Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Innovation sowie bei der Internationalisierung, dem Career-service und dem Dialog mit der Gesellschaft regeln. Thematisch stünden dabei unter anderem maschinelles Lernen und Computer-vision-anwendungen im Fokus.
Prof. Dr.-ing. Holger Hanselka, Präsident des KIT, lobt diese geplante Zusammenarbeit als Stärkung für die Wirtschaft und Anknüpfungspunkt für die Absolventen des KIT auf ihrem Weg in die Industrie. „Durch den Zeiss-innovation-hub können wir zudem unseren hochinnovativen Ausgründungen Raum für deren Entwicklung bieten, damit Forschungsergebnisse schnell in marktfähige Produkte münden.“