Entwarnung im Längenfeld
Deponie Die Altlasten im Längenfeld zwischen Herbrechtingen und Giengen stellen keine Gefahr für das Grundwasser dar. Das Monitoring ist inzwischen abgeschlossen. Von Günter Trittner
Sigrid Engel-gold, die Leiterin des Fachbereichs Bau, Umwelt und Gewerbeaufsicht im Landratsamt, gibt Entwarnung. Bei erneuten Probeentnahmen im Umfeld der alten Deponie im Längenfeld haben sich die Vermutungen bestätigt: Es gibt keine Indizien für eine Gefährdung des Grundwassers.
Nachgespürt hat man beim Monitoring vor allem Spuren von Antimon, Quecksilber und Selen. An vier Messstellen bei der Deponie wurden je drei Proben entnommen. Zuzüglich wurden am Tiefenbrunnen von Giengen zweimal Untersuchungen getätigt.
In den Jahren 1960 bis 1972 hatte die Gemeinde Herbrechtingen ganz legal eine Deponie im Längenfeld betrieben, die in Form eines Damms am Altwasser der Brenz zwischen Herbrechtingen und Giengen angelegt wurde. Über 500 Meter zieht sich die Aufschüttung hin. Rund zehn Prozent des Abfalls stammt von der Industrie. Auch die Firma Osram hat völlig legal hier entsorgen können. Darunter Lampen, welche die angeführten Schadstoffe enthalten haben können.
Quecksilber und Antimon
Im Zuge der Renaturierung der Brenz war man im Jahr 2014 im Schlamm auf Spuren von Quecksilber und Antimon gestoßen, als man diesen untersuchte, um zu klären, wohin der Aushub entsorgt werden kann. Seither liefen mehrere Untersuchungsreihen, um nachzuprüfen, ob diese hochgiftigen chemischen Elemente das Grundwasser bedrohen.
Das letzte Monitoring war seitens der Landkreisverwaltung im Jahr 2016 angeordnet worden. Es mündet nun in die Erkenntnis, dass „nichts Kritisches“festzustellen sei. Engel-gold führt dies auf die großen Wassermengen in der Brenz und deren Armen zurück, durch welche etwaige Giftrückstände im Schlamm so verdünnt werden, dass sie nicht mehr messbar sind. Auch von der Deponie selbst geht nach Einschätzung der Experten keine Gefahr mehr aus. Engel-gold empfiehlt, sie dort zu belassen. Sollte allerdings in den Deponiekörper eingegriffen werden, dann, so Engel-gold, müssten wieder Proben genommen und diese auf Schadstoffe untersucht werden.
Am 24. Oktober wird sich die Altlastenbewertungskommission im Landratsamt abschließend mit dem Längenfeld befassen. Das Längenfeld als Deponie ist heute nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein, es waren aber auch schon vor dem Fund von Quecksilber und Antimon im Zuge der Brenzrenaturierung Untersuchungen im Gelände vorgenommen worden.
So hat man zwischen den Jahren 1995 und 2005 mehrfach sondiert. Aufgrund der nur in geringem Maße vorgefundenen Schadstofffrachten waren die Altlasten als ungefährlich für die Umwelt eingestuft worden.
Auch im Jahre 2015, als das beauftragte Fachbüro HPC vor Ort mehrfach Proben genommen und ausgewertet hatte, warnte dessen Leiter Günter Dernai gleich vor Panikmache.