Macht Wiedersehen Freude?
Handball-landesliga Der TV Steinheim geht favorisiert ins Derby beim TV Brenz, hat aber durchaus Respekt vor der Heimstärke der Gastgeber. Diese müssen jedoch auf einen Führungsspieler verzichten. Edgar Deibert
Und, wie ist die Lage? So lautet eine dieser gewieften Fragen, denen sich Trainer mal mehr, mal weniger gerne stellen. Reicht denn da nicht der Blick auf die Tabelle? So haben die Steinheimer Landesliga-handballer ihre ersten beiden Spiele gewonnen und gehören damit zu den vier Topteams. Die Brenzer dagegen haben einen Start mit 0:4 Punkten hingelegt. In der Vorsaison hatten sie noch als Aufsteiger zwei Siege verbucht.
„Das zweite Jahr ist schwerer“, bemüht Bernd Dunstheimer eine der nie aus der Mode kommenden Sportweisheiten. Den Saisonauftakt hatte sich der Brenzer Trainer anders ausgemalt. „Wir hätten mit einer Bilanz von 6:0 starten können. Nun laufen wir Gefahr, dass es ein 0:6 wird“, ist sich der 43-Jährige der ernsten Situation durchaus bewusst.
Allerdings lassen sich die Brenzer von diesem Szenario nicht beirren, Dunstheimer selbst betont, nicht nervös zu sein und erklärt warum: „Es gibt vier bis fünf Mannschaften, die wir hinter uns lassen könnten.“
Ausfälle zu Saisonbeginn
Den Gegner am Samstag (19.30 Uhr, Hermann-eberhardthalle), den TV Steinheim, rechnet er nicht dazu. Für Dunstheimer sind die Steinheimer nicht unbedingt der Aufstiegskandidat Nummer eins, allerdings werden sie, so der Brenzer Coach, in der Tabelle oben mitspielen. Feldkirch, Hohenems und Vöhringen seien dagegen die Favoriten im Titelkampf.
Die Brenzer Richtung Vöhringen verließ Martin Mäck (der jüngere), hier erzielte er in zwei Spielen bislang drei Tore. Zudem fällt gegen Steinheim der ältere Martin Mäck aus (Urlaub). „Er ist Abwehrchef und Spielmacher zugleich. Daher fehlt er an allen Ecken und Enden“, räumt Dunstheimer ein. Der Saisonauftakt sei suboptimal gelaufen, so war der reaktivierte Philipp Betzholz (Schule in Tübingen) gegen die SG Kuchen/ Gingen nicht dabei. Torhüter Florian Linder musste dagegen aufgrund einer Knochenmarkspende im ersten Spiel gegen Lauterstein II passen. Darüber hinaus gilt es für Brenz, einen neuen Spieler in die Abwehr einzubauen. Dies greife noch nicht so richtig, sagt Dunstheimer, betont allerdings zugleich: „Die Mannschaft hat begriffen, was der Stand der Dinge ist.“
Vor der Saison haben die Brenzer zudem bewusst auf externe Neuzugänge verzichtet. Dunstheimer setzt nämlich auf die Jugend. Bereits in der vergangenen Saison wurde Michel Pflanz in die Mannschaft integriert, nun sollen andere wie der noch 17-jährige Pascal Bauder folgen.
Änderungen beim TV Steinheim
Und dann wären da noch die Zuschauer, die laut Dunstheimer immer hinter der Mannschaft stehen. Auch deswegen gilt der TV Brenz als äußerst heimstark. „Wir dürfen uns von der Atmosphäre nicht beeindrucken lassen“, sagt daher Sebastian Weber. Dabei ist der Steinheimer Coach mit seinem Team am Samstag durchaus favorisiert.
Trotz eines relativ kleinen Kaders will der TV Steinheim zeigen, dass er zu den Spitzenteams gehört. „Das Auftaktprogramm kommt uns entgegen. Auf die harten Brocken wie Hohenems und Vöhringen treffen wir erst am Ende der Hinrunde“, sagt Weber.
Der neue Steinheimer Trainer hat dabei einige Änderungen vorgenommen. Auf der einen Seite spiele die Mannschaft nun schneller nach vorne, erklärt der 38-Jährige. Zudem trage die neue Abwehrformation erste Früchte.
Neben einer zur Vorsaison leicht abgewandelten 3-2-1-Variante lässt Weber auch ein 6-0 spielen. Das habe Steinheim eine sehr lange Zeit nicht mehr getan. Bei so großen Spielern wie Daniel Kovacs, Jan Philipp Terbeck und Tobias Mewitz biete sich das einfach an, sagt Weber und schiebt nach: „Nicht der Trainer gibt vor, wie gespielt wird, sondern der zur Verfügung stehende Kader.“
Doch ganz der Trainer warnt Weber vor dem anstehenden Derby: „Wir dürfen uns von der Tabellensituation nicht täuschen lassen. Die Brenzer können Rausch spielen.“
Zudem könne der Brenzer Torhüter Adi Konkel (kam vom Oberligisten TV Blaustein) sein Tor förmlich vernageln. „Das wird mitentscheidend sein, ob wir ihn in den Griff bekommen“, sagt Weber. sich in einen
trafen die Mannschaften in einem Pflichtspiel in der Rückrunde der Landesligasaison 2012/13 aufeinander. Der TV Steinheim siegte im Januar 2013 mit 33:28 und rückte dadurch auf den ersten Tabellenplatz vor. Der TV Brenz hingegen stieg am Ende der Spielzeit in die Bezirksliga ab.