Kurve zeigt wieder deutlich nach unten
Arbeitsmarkt Die Arbeitslosenquote im Kreis Heidenheim ist im Verlauf der vergangenen zwölf Monate um 0,9 Prozentpunkte gesunken. Von Michael Brendel
Ende September sind im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 8287 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 833 weniger als im August und 1403 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen sind derzeit mit 3129 in Heidenheim registriert (August: 3475). In Schwäbisch Gmünd sind es 2522 (2716), in Aalen 1748 (1952), in Bopfingen 460 (487), in Ellwangen 428 (490).
Weniger Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, ging von 2748 auf 2652 zurück. Das entspricht einer Quote von 32,0 Prozent.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank in der Region von 3,7 auf 3,4 Prozent. In Heidenheim gab sie von 4,8 auf 4,3, in Schwäbisch Gmünd von 3,7 auf 3,4, in Bopfingen von 3,3 auf 3,1, in Aalen von 3,2 auf 2,8, in Ellwangen von 2,0 auf 1,8 Prozent nach.
Typische Herbstbelebung
War die Zahl der Arbeitslosen im August aufgrund saisonaler Eigenheiten wie üblich um diese Zeit angestiegen, so ging es jetzt wieder in die andere Richtung. Zurückzuführen ist das in erster Linie darauf, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene eine Beschäftigung aufnahmen oder eine Ausbildung beziehungsweise eine berufliche Qualifizierung begonnen haben. Die vom Aalener Agenturchef Elmar Zillert als Herbstbelebung bezeichnete Entwicklung sorgte für reichlich Bewegung. So meldeten sich im Laufe des September 2491 Personen arbeitslos, während gleichzeitig 3320 diesen Status abgeben konnten. Profitiert haben sämtliche Personengruppen: Beispielsweise war bei der Zahl der ausländischen Arbeitslosen ein Rückgang um 10,4 Prozent zu verzeichnen, bei den über 50-Jährigen lag die Verbesserung bei 4,1 Prozent gegenüber August.
Wenn Zillert vom besten September seit der Wiedervereinigung spricht, bedeutet das konkret, dass es in Ostwürttemberg aktuell 1403 Arbeitslose weniger gibt als vor einem Jahr (minus 14,5 Prozent). Die größten Verbesserungen bei der Arbeitslosenquote stehen für die Agentur-geschäftsstellen in Bopfingen (1,0 Prozent) und Heidenheim (0,9 Prozent) zu Buche.
4627 freie Stellen
Positive Nachrichten gibt es auch, was die Beschäftigungschancen für qualifizierte Arbeitskräfte angeht. Im September erteilten die Betriebe in der Region dem Arbeitgeber-service der Arbeitsagentur 1349 Vermittlungsaufträge. Somit sind jetzt 4627 Stellen zur Besetzung gemeldet.
Zwar nur ein Rechenspiel, gleichwohl kein gänzlich abwegiges, ist die Gegenüberstellung von Job-angeboten und Arbeitslosen. In Ostwürttemberg liegt das Verhältnis derzeit bei 1 zu 1,8. Vor einem Jahr hatte es noch 1 zu 2,3 betragen.