Heidenheimer Zeitung

FCH schlägt Fortuna Düsseldorf mit 3:1

2. Liga Der verdiente 3:1-Sieg über Tabellenfü­hrer Düsseldorf beendet die schwarze Serie und lässt den Klassenerh­alt wieder aus eigener Kraft schaffen.

- Von Thomas Jentscher

Fußball-zweitligis­t 1. FC Heidenheim wahrte seine Chancen auf den Klassenerh­alt mit einem 3:1-Heimsieg gegen Spitzenrei­ter Fortuna Düsseldorf.

Hurra, sie leben noch – nach nur zwei Punkten aus sechs Spielen erkämpften sich die Heidenheim­er Fußballer gestern ausgerechn­et gegen den Spitzenrei­ter aus Düsseldorf wieder einen Sieg.

Mit Kevin Kraus, Nikola Dovedan und Robert Glatzel für Timo Beermann, Oliver Steurer und John Verhoek nahm Trainer Frank Schmidt drei Wechsel vor – zwei davon sollten sich als Volltreffe­r erweisen. Dovedan glänzte zweimal als Vollstreck­er, Kraus bot eine starke Partie in der Innenverte­idigung und erzielte zudem das 3:1.

Die Heidenheim­er begannen unerwartet stark, schon nach zwei Minuten kam Maxi Thiel nach Vorarbeit von Robert Strauß aus fünf Metern zum Kopfball, stand dabei abermitdem­rückenzumt­orund beförderte die Kugel übers Gehäuse. Die Fortuna – als Tabellenfü­hrer ja selbst in einer Ergebniskr­ise – wirkte überrascht vom Elan des Drittletzt­en, die ersten zehn Minuten gehörten dem FCH.

Die Körperspra­che stimmte

„Wir hatten von Beginn an eine sehr gute Körperspra­che, arbeiteten viel und hielten das Tempo hoch“, freute sich Trainer Frank Schmidt über die Umsetzung seiner Vorgaben. Vor allem das Zweikampfv­erhalten war deutlich verbessert, die Platzherre­n verbuchten immer wieder Ballgewinn­e. Dann wurden die Gäste stärker, versuchten es aber weitgehend mit Distanzsch­üssen, von denen nur einer richtig gefährlich war.

Glück für den FCH war sicher, dass gerade in dieser Phase das 1:0 fiel, Glück auch wie dieses in der 24. Minute entstand: Bei einer Hereingabe von Marc Schnattere­r schoss Bormuth seinen Kollegen Sobottka an, der Ball fiel Dovedan vor die Füße und der Fch-stürmer nützte dieses Geschenk eiskalt, versenkte den Ball im Winkel.

Das Tor gab Auftrieb, die Heidenheim­er hatten auch in der Folge mehr vom Spiel und noch zwei, drei halbwegs gute Möglichkei­ten – die beste durch Marcel Titsch-rivero. Das Problem: Viele vielverspr­echende Angriffe endeten mit schwachen Flanken, sonst hätte der FCH schon höher führen können.

Doch natürlich konnte es in den zweiten Halbzeit nicht so weiter gehen. Der Tabellenfü­hrer kam ganz anders aus der Kabine und es zeigte sich, dass auch für die diesmal deutlich stabilere Heidenheim­er Hintermann­schaft die Bäume noch nicht in den Himmel wachsen. „Wir standen in den ersten zehn Minuten nach der Pause zu offensiv“, bemängelte Schmidt. Vor allem Düsseldorf­s Japaner-duo Genki Haraguchi/takashi Usami zeigte nun seine Klasse, letzterer erzielte auch mit einem wunderschö­nen Schlenzer nach 51 Minuten den Ausgleich.

Eine dicke Chance hatten die Fortunen zuvor und eine noch bessere danach: Rouven Hennings rutschte in eine Hereingabe von Gießelmann, der Ball trudelte aber wenige Zentimeter am Heidenheim­er Tor vorbei.

„Normalerwe­ise macht er von zehn solchen Chancen neun rein“, klagte Fortuna-trainer Friedhelm Funkel nach der Partie. Auch Schmidt räumte ein, man habe in dieser Szene das Quäntchen Glück gehabt, das man gegen den Tabellenfü­hrer brauche. In der Tat wäre es nach einem 1:2 wohl extrem schwer für den FCH geworden. So aber befreite sich das Team wieder und ging – eigentlich mit der ersten richtigen Offensivak­tion in der zweiten Halbzeit – erneut in Führung. Über Titsch-rivero und Thiel kam der Ball zu Dovedan, der seinen Gegenspiel­er abhängte und aus kurzer Distanz zum 2:1 traf.

Der Treffer kam zu diesem Zeitpunkt wie aus dem Nichts, was die Heidenheim­er danach zeigten war aber Klasse und macht Mut für den Saisonends­purt. Trotz Düsseldorf­er Druck ließ man keine richtige Chance mehr zu, wobei Kevin Müller einen Freistoß von Usami bravourös parierte.

Lankfords starkes Solo

Und dann kam der Auftritt des eingewechs­elten Kevin Lankford, der für den gut spielenden, aber nach 70 Minuten ziemlich ausgepumpt­en Schnattere­r gekommen war. Schon vor zwei Wochen hatte der 19-jährige Deutsch-amerikaner frischen Wind ins Spiel gebracht, gestern legte Lankford ein Dribbling hin, wie am es auf Heidenheim­er Seite nur ganz selten sieht.

Schmidt bezeichnet­e die Entstehung des Treffers als „Highlight des Spiels“. Am Ende hatte Lankford noch die Übersicht zu Vorlage für Kevin Kraus und der Innenverte­idiger donnerte die Kugel in Torjäger-manier zum vorentsche­idenden 3:1 in die Maschen.

Danach passierte nicht mehr viel, der FCH spielte gut die Zeit runter und verabschie­dete sich mit dem Sieg vom Relegation­splatz, wobei nun vier Mannschaft­en punktgleic­h sind und vier weitere noch in nächster Reichweite liegen.

Für Schmidt und seine Mannen war es ein erster, aber nur ein kleiner Schritt zum Klassenerh­alt. Aber auf jeden Fall einer, der die Richtung vorgibt. „So muss man auftreten in den letzten vier Spielen“, sagte ein sichtlich erleichter­ter Heidenheim­er Trainer.

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Fotos: Eibner/langer Hinein ins Glück: Mit diesem Volleyschu­ss erzielt Kevin Kraus das vorentsche­idende 3:1 für den 1. FC Heidenheim.

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