Recherchen oder doch Spitzelei?
Prevent Der Autozulieferer beschuldigt VW, ihn ausgespäht zu haben. Volkswagen bestreitet das mit Nachdruck.
Wolfsburg. Der erbitterte Streit zwischen dem Autozulieferer Prevent und Volkswagen findet auch nach der Kündigung von Verträgen kein Ende. Die „Bild am Sonntag“berichtete über angebliche Spitzelei gegenüber Prevent-mitarbeitern im Auftrag von VW. Der Konzern beteuert, man habe Auskünfte im Rahmen des rechtlich Zulässigen einholen lassen. In dem Konflikt geht es um einen Lieferstopp vor zwei Jahren. die Nachwehen eines Lieferstopps 2016. Dieser hatte hohe Schäden und Risiken für VW zur Folge.
Laut VW habe man „Recherchen über die (Prevent-)gruppe in Auftrag gegeben, insbesondere um mehr Transparenz über deren Strukturen und Netzwerk zu bekommen“. Dies sei jedoch „stets im Rahmen der rechtlichen Vorschriften“geschehen. Aus der Kanzlei Hogan Lovells, die VW berät, hieß es, der beauftragte Dienstleister „sollte zu jeder Zeit möglichst offen auftreten und sämtliche Rechercheschritte schriftlich dokumentieren“.
Hinter Prevent steht die bosnische Investorenfamilie Hastor, die mit der gescheiterten Machtübernahme beim Autozulieferer Grammer und ihrer Beteiligung am inzwischen insolventen Küchenhersteller Alno für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Die Aussetzung von Lieferungen bei zwei Prevent-firmen nach einem durch Volkswagen gekündigten Auftrag hatte im August 2016 in mehreren Vw-werken die Bänder still stehen lassen.