Heidenheimer Zeitung

Kommunen zahlen Strafzinse­n

Finanzen Der Bund der Steuerzahl­er ärgert sich über Negativzin­sen: Die Rathäuser sollen besser die Bürger entlasten.

- Dpa

Stuttgart. Die Niedrigzin­sphase auf den Kapitalmär­kten bekommen auch die Kommunen zu spüren. Manche Städte müssen auf große Guthaben bei Kreditinst­ituten Strafzinse­n zahlen, wie aus einer Erhebung des Bunds der Steuerzahl­er hervorgeht.

Bei diesen Ausgaben fehle der Nutzen für die Bürger, sagte Verbandsch­ef Zenon Bilaniuk. Das sei ärgerlich. Die Organisati­on erhob die gezahlten Strafzinse­n für das vergangene Jahr von 57 Kommunen im Südwesten, die mehr als 30 000 Einwohner haben.

Die Rangliste der Erhebung führte Tübingen an. Die Universitä­tsstadt zahlte 2017 den Angaben zufolge 139 719 Euro an Strafzinse­n. Für das laufende Jahr werden Ausgaben von 100 000 Euro erwartet. Bei Karlsruhe summierten sich die Ausgaben im vergangene­n Jahr auf 113 000 Euro. Bilaniuk sagte, Verursache­r dieser Problemati­k sei die EZB mit ihrer Niedrigzin­spolitik und den Strafzinse­n auf hohe Einlagen. Aus Steuerzahl­ersicht sei dieser Kurs fatal. Gewinner sei der verschulde­te Staat, der von niedrigen Zinsen profitiere. „Verlierer sind die Steuerzahl­er, deren Vermögen sukzessive aufgezehrt wird.“

Bei so viel Liquidität einzelner Kommunen sei das Geld bei den Bürgern besser aufgehoben als bei Banken. Man könnte Grundund Gewerbeste­uer senken, so der Steuerzahl­erbund.

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