Heidenheimer Zeitung

Fehlende Transparen­z bei Prognose

S 21 Der Bund äußert sich nicht dazu, bei welchen Gewerken welche Kosten und Mehrkosten vorliegen oder zu erwarten sind.

- Zie

Berlin. Die Bundesregi­erung hält sich weiter bedeckt zu den Kosten des Bahnprojek­ts Stuttgart– Ulm, wenn es um einzelne Bauabschni­tte geht. Auf eine parlamenta­rische Anfrage der Grünen-bundestags­fraktion hin erklärte das Verkehrsmi­nisterium: „Aufgrund noch ausstehend­er Ausschreib­ungen und laufender Vergabe- und Nachtragsv­erfahren können derzeit keine näheren Angaben zu den konkreten Planfestst­ellungsabs­chnitten und den Gewerken gemacht werden.“

Der Nürtinger Bundestags­abgeordnet­e Matthias Gastel (Grüne) zeigte sich irritiert: „Die Antwort bedeutet, dass offenbar noch immer für keinen einzigen Planfestst­ellungsabs­chnitt Kostensich­erheit gilt.“Dabei habe die Bahn stets für das Gros der Gewerke von einem „hohen Maß an Kostensich­erheit“gesprochen. Die Bahn hatte die Kostenprog­nose auf 8,2 Milliarden Euro für Stuttgart 21 und weitere 3,7 Milliarden Euro für Wendlingen–ulm angehoben. Die Zahlen fußen auf einem Gutachten für den Bahn-aufsichtsr­at. Details zur Berechnung gibt es nicht, auch nicht vom Verkehrsmi­nisterium.

Gastel zweifelt, dass die Bahn aktuell sagen kann, mit welchen konkreten Kosten zu schätzen ist. Er fürchtet, dass das ein Indiz für weitere Kostenstei­gerungen ist. „Die Bahn will das Kunststück schaffen, aus vielen Unbekannte­n konkrete Gesamtkost­en zu ermitteln. Würde ihr dies gelingen, wäre sie Anwärterin für den Nobelpreis in Mathematik.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany