Extra-lob für Gnabry in Galaform
1899 Hoffenheim Die Elf von Trainer Nagelsmann steht nach dem 2:0 gegen den HSV vor der Rückkehr in die Europa League.
Sinsheim. 1899 Hoffenheim hat einen Lauf, strotzt vor Selbstbewusstsein und hegt schon Vorfreude. „Unser Appetit auf den Europacup ist sehr groß“, sagte Sportdirektor Alexander Rosen nach dem 2:0 gegen den Bundesliga-abstiegskandidaten Hamburger SV. „Wir brennen vor Ehrgeiz. Momentan passt einiges.“
Nach sieben Spielen ohne Niederlage und sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellen-achten Gladbach dürfte den Kraichgauern die Europa-league-rückkehr kaum noch streitig gemacht werden. Deshalb wollen sie sich auch nicht mehr mit Rang sieben bescheiden, der mit stressigen Qualifikationsspielen verbunden ist.
Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat Serge Gnabry, der gegen den HSV die Führung (18. Minute) erzielte und damit sein sechstes Tor im sechsten Spiel schoss sowie an 15 Toren in 20 Partien beteiligt war. „Joachim Löw wird ihn nicht ohne Grund angeschaut haben“, meinte Trainer Julian Nagelsmann mit Verweis auf den Dfb-tribünengast.
Begeistert waren einmal mehr auch die Mitspieler vom ausgeliehenen 22-jährigen Angreifer, der im Sommer zu Bayern München zurückkehrt. „Wer uns beobachtet, sieht seine Extra-qualität“, sagte Verteidiger Nico Schulz. „Wenn er in der Einszu-eins-situation etwas Raum bekommt, hält ihn keiner.“
Auch auf den seit Wochen in Topform spielenden linken Abwehrspieler dürfte Löw mit Blick auf die WM ein Auge geworfen haben. „Wenn er anruft, freue ich mich“, meinte Schulz und fügte zurückhaltend hinzu: „Mir ist schon klar, dass fünf, sechs Spiele nicht reichen. Ich mache mir darüber keine Gedanken.“
Ginge es nach seinem Kumpel und Nachbarn Adam Szalai, dem Schulz das Tor zum 2:0 (24.) aufgelegt hatte, sollte er ein Wm-anwärter sein. „Seit er mein Nachbar ist, bringt er Leistung auf dem Platz“, sagte Szalai. „In der Liga gibt es wenige linke Verteidiger mit diesen Fähigkeiten.“
Der erste Bundesliga-abstieg des HSV rückt damit immer näher. Die Hamburger Mannschaft von Trainer Christian Titz, die in der Anfangsphase gut mitspielte, wartet seit knapp acht Monaten auf einen Auswärtssieg. Manuela Harant