Spitze rückt zusammen
Mercedes fährt vorneweg und alle anderen mit mehr oder weniger Abstand hinterher. Das war das Bild der Formel 1 in den vergangenen vier Jahren. In den vier Jahren davor zog Sebastian Vettel, damals im Red Bull, mal mehr, mal weniger einsam an der Spitze seine Runden. Welch angenehmen Kontrast da dieser Saisonstart 2018 bietet! Nach drei an Spannung kaum zu überbietenden Rennen ist klar: Aus einem dominierenden Team sind mindestens drei geworden, Red Bull kann mit cleverer Strategie auf jeden Fall mit den Silberpfeilen und Ferrari mithalten. Die Budgetgrenzen, die die Königsklasse des Motorsports ihren Teams auferlegt hat, greifen endlich.
Das Lebenselixier des Motorsports, das Spannungselement, scheint über die Jahre peu á peu zurückgekehrt, das hat der China-grand-prix an diesem Wochenende gezeigt: Knappe Zeitabstände, viele Überholmanöver und sogar der Mini-crash zwischen Max Verstappen und Sebastian Vettel gaben dem Rennen in Asien die Würze, die trotz des Ausstiegs von Sky doch wieder mehr Zuschauer vor die Fernseher lockt. Die Rtl-quoten jedenfalls zeigen auch in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge nach oben.
Und so tragisch das für den Heppenheimer ist: Der Rückschlag Vettels im Kampf um die Zurückeroberung des Weltmeistertitels wird das öffentliche Interesse weiter beflügeln. Da kommt das schwierige, rasante Stadtrennen von Aserbaidschan in zwei Wochen gerade recht.