Fall Kovac sorgt für viel Streit
Eintracht Frankfurt Überraschender Abgang des Trainers wird zum Problem, die Hessen fallen in der Tabelle zurück.
Leverkusen. Die Vereins-bosse streiten sich, die enttäuschten Fans bezeichnen ihn als „Baron Münch(en)hausen“und an den Stammtischen wird energisch über seine Glaubwürdigkeit gestritten: Schon in den ersten Stunden nach der Bekanntgabe seines Wechsels von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern bekam Niko Kovac einen Vorgeschmack, was ihn künftig erwartet.
Selbst ein Abschied aus Frankfurt noch vor Saisonende scheint für den Aufsteiger unter den Bundesliga-trainern nicht ausgeschlossen. Eine entsprechende Frage nach dem 1:4 der Eintracht bei Bayer Leverkusen bezeichnete Manager Fredi Bobic zwar als „respektlos“. Er sorgte aber auch nicht für Klarheit: „Diese Frage beantworte ich nicht.“
Keine klaren Worte
Bobic selbst kassierte derweil nach seiner heftigen Kritik an den Bayern („ärgerlich, unprofessionell, respektlos“) einen Konter aus München. Als „ziemlich unverschämt“stufte Präsident Uli Hoeneß die Bobic-vorwürfe ein. Die Andeutung, die Informationen zum Wechsel seien aus München nach außen gedrungen, bezeichnete er als „Schweinerei“. Allerdings verweigerten Hoeneß und Kovac eine Klarstellung über die Umstände des Wechsels. Die Version des Trainers, er sei am Donnerstag erstmals von den Bayern kontaktiert worden und man habe sofort eine Einigung erzielt, zweifeln viele an.
Der bis Donnerstag über jeden Zweifel erhabene Kovac ist für die Eintracht plötzlich zum potenziellen Problem geworden – und das ausgerechnet vor dem Dfb-pokal-halbfinale am Mittwoch bei Schalke 04. Bobic erklärte, das Verhältnis zwischen ihm und dem Trainer sei „ein bisschen getrübt“. Torhüter Lukas Hradecky erklärte auf die Frage, ob die Diskussionen der vergangenen Tage Einfluss auf die Leistung gehabt hätten: „Soll ich lügen, dass es keinen hatte? Natürlich, wir sind keine Roboter.“
Spekuliert wird bei der Eintracht, die in der Bundesliga um einen Platz in einem internationalen Wettbewerb kämpft, über die Kovac-nachfolge. Gehandelt werden Markus Weinziel, Hannes Wolf und David Wagner.