In 20 Jahren vom Flop zum Hit
Festspielhaus Treffpunkt internationaler Künstler und Klassik-liebhaber: Baden-baden hat sich etabliert.
Baden-baden. Die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle waren gerade bei den Osterfestspielen zu Gast, nun kommen Bob Dylan und das Leipziger Gewandhausorchester. Das Festspielhaus Baden-baden zieht Top-musiker und ein internationales Publikum an. Morgen feiert das mit 2500 Plätzen größte deutsche Opernhaus seinen 20. Geburtstag.
Intendant Andreas Mölichzebhauser hat gerade stolz das Programm der Spielzeit 2018/2019 vorgestellt, es wird die letzte unter seiner Leitung. „Das Haus ist in sehr guter Verfassung. Meine Mission habe ich erfüllt.“Dabei lenkt Mölich-zebhauser automatisch den Blick auf den Anfang seiner Arbeit.
Denn das ambitionierte Projekt eines privat finanzierten Festspielhauses war 1998 erstmal ein Debakel. Schon nach wenigen Aufführungen mit geringem Publikumsinteresse und mit hohen Schulden drohte die Pleite. Bei seinem Amtsantritt als Retter habe er weiche Knie gehabt, gibt Mölich-zebhauser heute zu. Den Durchbruch habe die Umwandlung in eine Stiftung gebracht – und die Treue einiger bedeutender Künstler, darunter Waleri Gergijew.
Das Haus, die Arbeit und die Zeit hätten ihn natürlich verändert, sagt Mölich-zebhauser. Früher habe er sich in jedes Feuer reingeworfen. „Heute mache ich das mit mehr Überlegung.“
Der 65-Jährige hat dem Festspielhaus künstlerisch eine eher konservative Linie gegeben. Im Publikum kommt das gut an, die