22 Millionen Euro für Ex-heimkinder
Soziales Baden-württemberg plant Ombudsstelle als dauerhaftes Hilfsangebot.
Ende 2018 ist Schluss mit der Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in Stuttgart. Den Heimkindern, die Leid und Unrecht erfahren mussten, werde aber weiter geholfen, sagt Markus Jox, Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums. Die Stelle sei von vornherein befristet gewesen, ein dauerhaftes Angebot sei sinnvoller.
Die Anlaufstelle „Heimerziehung 1949 bis 1975“in Stuttgart gibt es seit Februar 2012. Seither haben sich dort 2428 Ex-heimkinder gemeldet. Ihnen wurde bei Akteneinsicht, Therapien und Renten geholfen. 1848 hatten Anspruch auf Hilfe aus dem Heimkinder-fonds, 22,86 Millionen Euro seien im Südwesten ausbezahlt worden, sagte Irmgard Fischer-orthwein von der Anlaufstelle. 12 370 Euro macht das im Schnitt für jedes Opfer. Die Antragsfrist für Entschädigungen aus dem Fonds lief nur bis Ende 2014, der Fonds endet Ende 2018, aber immer noch meldeten sich Betroffene, bestehe Beratungsbedarf.
Für den soll in Baden-württemberg in Zukunft eine Ombudsstelle mit zuständig sein, sagte Jox. In einem Modellversuch, gefördert von der Baden-württemberg-stiftung, werde der Aufbau eines landesweiten Ombudssystems geprobt, „um alle Unterstützungsangebote für Familien transparent und leichter zugänglich zu machen“. Diese Hilfe richte sich an Ex-heimkinder und an Kinder in Heimen oder Pflegefamilien heute.