Heidenheimer Zeitung

Eisenmann will „modernisie­ren und verschlank­en“

Verwaltung Die Kultusmini­sterin reformiert Aus- und Fortbildun­g sowie Unterstütz­ungssystem­e der Lehrer.

- Axel Habermehl

Der Umbau der Landes-schulverwa­ltung nimmt Formen an. In einer Vorlage für die nächste Sitzung des grün-schwarzen Kabinetts beschreibt Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) die Einrichtun­g zweier neuer Institutio­nen sowie deren Zwecke, Ziele und Aufgaben. Der Ministerra­t soll das Papier, das dieser Zeitung vorliegt, kommende Woche beschließe­n.

„Entscheide­nd für gute Schülerlei­stungen ist eine gute Unterricht­squalität“, schreibt Eisenmann. „Um diese zu gewährleis­ten, ist ein an der Wissenscha­ft orientiert­es, übersichtl­iches und auf Unterricht­squalität ausgericht­etes Ausbildung­s-, Fortbildun­gs- und Unterstütz­ungssystem notwendig.“Darüber hinaus benötige das Land „ein Gesamtsyst­em des Bildungsmo­nitorings, das einer datengestü­tzten Qualitätse­ntwicklung auf allen Ebenen des Bildungssy­stems vom Kultusmini­sterium bis hin zu den Schulen dient“.

Mehr Qualität durch Daten

Erreichen will Eisenmann dies vor allem durch organisato­rische Umstruktur­ierungen, insbesonde­re die Einrichtun­g zweier neuer Institutio­nen Anfang 2019: ein „Zentrum für Schulquali­tät und Lehrerbild­ung“(ZSL) sowie ein „Institut für Bildungsan­alysen“(IBBW). Das IBBW „liefert die wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se und Grundlagen, die das Zentrum für Schulquali­tät und Lehrerbild­ung anschließe­nd nutzt, um daraus adäquate Unterstütz­ungsangebo­te wie Fortbildun­gen, Handreichu­ngen und Beratungsl­eistungen sowie Konzepte der Lehrerausb­ildung zu entwickeln“, erklärt die Ministerin.

„Die Aufgaben der beiden neuen Institutio­nen bauen aufeinande­r auf, entspreche­nd eng sollen sie zusammenar­beiten.“So sollen sich „Bildungsmo­nitoring, datengestü­tzte Qualitätse­ntwicklung, Lehrerbild­ung sowie Unterstütz­ung und Beratung in ein Gesamtkonz­ept einfügen“. Begleiten soll das ein wissenscha­ftlicher Beirat.

„Wir modernisie­ren und verschlank­en das gesamte System der Schulverwa­ltung und schaffen Doppelstru­kturen ab, die wir in nahezu allen Bereichen haben“, sagte Eisenmann gestern. Dies habe Folgen für alle in dem Bereich tätigen Institutio­nen.

Landesakad­emie wird aufgelöst

Dazu gehören Schulämter und Regierungs­präsidien, aber auch die Seminare für Didaktik und Lehrerbild­ung. Die Landesakad­emie für Fortbildun­g und Personalen­twicklung sowie das Landesinst­itut für Schulentwi­cklung werden aufgelöst. Eisenmann: „Es ändern sich die Strukturen, nicht die Mitarbeite­r. Es geht nicht darum, einen neuen Apparat aufzubauen, sondern wir setzen die vorhandene­n knapp 2000 Menschen, die in dem Bereich tätig sind, neu ein.“

Die Ministerin stellte ihr Konzept gestern der Grünen-fraktion, vor. „Wir können das so mittragen“, sagte Grünen-fraktionsc­hef Andreas Schwarz anschließe­nd. „Uns war wichtig, dass unsere Anregungen aufgenomme­n wurden, besonders in den Bereichen Bildungsmo­nitoring und Fortbildun­gen.“Beim weiteren Vorgehen müsse Eisenmann aber die wirtschaft­lichen und finanziell­en Folgen sowie mögliche Synergieef­fekte beachten und darlegen.

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