Heidenheimer Zeitung

Trump sei Dank

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Man mag von Us-präsident Donald Trump halten, was man will. Aber neben all dem Porzellan, das er auf dem wirtschaft­lich wichtigen Gebiet der Handelspol­itik zerschlage­n hat oder vielleicht auch nur zu zerschlage­n droht, kann er jetzt einen greifbaren Erfolg vorweisen: China hebt den Joint-venture-zwang für ausländisc­he Autoherste­ller auf.

Es ist dies nicht nur ein Erfolg, sondern sogar ein großer Erfolg. Zumal Peking angekündig­t hat, binnen fünf Jahren alle Restriktio­nen für ausländisc­he Hersteller aufzuheben, die auf den riesigen Markt im Reich der Mitte drängen. Der Joint-venture-zwang war für Peking ein Mittel der Entwicklun­gspolitik im doppelten Sinne.

Der Zwang zu Gemeinscha­ftsunterne­hmen diente zunächst dazu, an das Know-how der ausländisc­hen, hier vor allem auch der deutschen Hersteller, zu gelangen. Die Sorge von Daimler & Co, sie könnten auf diese Weise ihren entscheide­nden Wettbewerb­svorteil verlieren, ist nicht unbegründe­t. Der zweite Effekt ist der Schutz des eigenen Marktes.

Es mag sein, dass China inzwischen seine Ziele beim Aufbau einer eigenen Automobili­ndustrie weitgehend erreicht hat. Wenn der Joint Ventur-zwang aber auch in anderen Bereichen aufgehoben wird, wäre der Handelskri­eg vorbei, ehe er so richtig begonnen hat – ausgerechn­et Trump sei Dank.

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Kommentar Helmut Schneider zu Chinas Reaktion im Handelsstr­eit

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