Nestlé und Edeka nähern sich an
Handel Der Streit um Einkaufskonditionen dauert an. Inzwischen haben die Schweizer ein Angebot vorgelegt.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und der Nahrungsmittelkonzern Nestlé streiten mit harten Bandagen um Rabatte. Nun zeichnet sich eine Annäherung ab. „Wir sind in der letzten Woche vorangekommen, aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, sagte Edeka-vorstandschef Markus Mosa gestern in Hamburg. Es gebe ein Angebot von Nestlé, aber das sei in dieser Form nicht akzeptabel.
Edeka verspüre keinen Druck – auch nicht von Kundenseite. Nestlé sei nicht der einzige, mit dem sich Edeka nicht auf Anhieb einigen konnte. „Das ist ein ganz normaler Prozess, manchmal dauert es halt ein bisschen länger“, sagte Mosa. So habe sich Edeka in der Vergangenheit auch mal mit Pepsi, Mars und L‘oréal angelegt. „Wenn wir von unseren Verhandlungszielen überzeugt sind, sind wir auch bereit, etwas länger zu verhandeln.“
Deutschlands größter Lebensmittelhändler hatte sich mit europäischen Partnern wie Intermarché, Coop Schweiz oder Colruyt verbündet, um Nestlé zu Zugeständnissen bei Preisen und Konditionen zu zwingen und so seine Kosten im Einkauf zu senken. Zusammen wickeln die Mitglieder der Einkaufsallianz rund 2 Mrd. € Umsatz mit Nestlé ab, das sind 2,6 Prozent vom Nestlé-umsatz (2016), Edeka trägt einen Anteil von 0,8 Prozent. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören Nescafé, Maggi, Thomy, Wagner Pizza und Vittel.