Heidenheimer Zeitung

Mappus verteidigt ENBW-DEAL und S 21

Ex-ministerpr­äsident kritisiert „Anbiederun­g der CDU an die Grünen“.

- Roland Muschel

Stuttgart. Mit scharfer Kritik am Zustand seiner Partei meldet sich Ex-ministerpr­äsident Stefan Mappus (CDU) zurück. „Ich vermisse bei meiner Partei des Öfteren, zu wissen, für was wir eigentlich stehen“, sagte Mappus der SÜDWEST PRESSE. Es gebe „jede Menge ehemalige Cdu-wähler, denen die Sozialdemo­kratisieru­ng der CDU im Bund und die Anbiederun­g der CDU an die Grünen in Baden-württember­g auch missfällt“. Mehr denn je halte er die Strategie, „Richtung links der Mitte“zu rücken, für falsch. Das zeigten auch die Wahlergebn­isse. 2011 sei die CDU in Baden-württember­g noch auf 39 Prozent der Stimmen gekommen. „Das wäre heute ein Traumergeb­nis.“2016 hat die CDU nur 27 Prozent erzielt.

Mit Mappus als Spitzenkan­didat ging die CDU vor sieben Jahren zwar als stärkste Kraft hervor; da Grün-rot aber eine Mehrheit erzielt, musste sie das Amt des Ministerpr­äsidenten abgeben.

In die Amtszeit des Pforzheime­rs fielen die Eskalation des Streits um Stuttgart 21 und der umstritten­e ENBW-DEAL. „Es wird der Tag kommen, wo das Land dankbar dafür sein wird, dass wir die Enbw-aktien zurückgeka­uft haben“, verteidigt­e Mappus das Milliarden­geschäft. Er habe verhindern wollen, dass der Energiekon­zern „in falsche Hände gerät – und das hätte passieren können“, sagt Mappus. Er halte es auch für richtig, „dass wir Stuttgart 21 unumkehrba­r auf den Weg gebracht haben“.

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