Heidenheimer Zeitung

FDP bietet sich für neue Koalition an

Landtag In Stuttgart wird wegen des Streits bei Grün-schwarz schon über mögliche Bündnisse spekuliert.

- Dpa

Stuttgart. Angesichts der grün-schwarzen Krise blühen im Südwesten Spekulatio­nen über einen möglichen Koalitions­bruch und die Bildung eines neuen Regierungs­bündnisses aus CDU, SPD und FDP. Fdp-landtagsfr­aktionsche­f Hans-ulrich Rülke sagte, das grün-schwarze Bündnis sei fragil. Sollte die Regierungs­koalition zerbrechen, stünde die FDP dazu bereit, über eine Regierungs­beteiligun­g zu verhandeln.

Voraussetz­ung für ein Dreierbünd­nis wäre die Umsetzung zentraler Forderunge­n der FDP. Dazu gehörten, dass es keine Diesel-fahrverbot­e im Südwesten, eine Entbürokra­tisierung für die Wirtschaft und eine Stärkung der berufliche­n Bildung gebe. Die Chance, dass Grün-schwarz bis zur Landtagswa­hl 2021 hält, sieht Rülke bei niedriger als fünfzig Prozent. Nach seinem Eindruck spielt die Mehrheit der Abgeordnet­en in der Cdu-landtagsfr­aktion mit dem Gedanken, das grün-schwarze Bündnis vorzeitig aufzulösen und eine Koalition aus CDU, SPD und FDP zu bilden.

Oder doch Neuwahlen?

Während sich Spd-fraktionsc­hef mehrdeutig äußerte (siehe Interview), trat die Spd-landeschef­in Breymaier Spekulatio­nen über eine Deutschlan­dkoalition deutlich entgegen. Es könne nicht sein, dass die CDU nach ihrer Verweigeru­ngshaltung bei der Wahlrechts­reform im Falle des Falles auch noch mit der Regierungs­führung betraut werde. Breche Grün-schwarz auseinande­r, kämen nur Neuwahlen infrage.

Grüne und CDU hatten sich wegen einer Reform des Landtagswa­hlrechts gezofft. Am Dienstag war das Vorhaben begraben worden, weil die Cdu-fraktion nicht von ihrer Blockadeha­ltung abrückte. Am Mittwoch traten die Risse der Koalition noch deutlicher zutage: Die Cdu-landtagsab­geordnete Sabine Kurtz wurde erst im zweiten Wahlgang zur neuen Landtagsvi­zepräsiden­tin gewählt und erhielt dabei deutlich weniger Stimmen, als die grün-schwarzen Fraktionen Sitze im Parlament haben.

Vertreter von CDU und Grünen betonten, miteinande­r weiterarbe­iten zu wollen.

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