Realschüler holen Klausur nach
Bildung Nach der teuren Prüfungspanne an einer Schule sind die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen.
Stuttgart. Rund 40 000 Realschüler haben gestern die nach einer Panne verschobene Deutsch-abschlussprüfung abgelegt. Der ursprüngliche Termin am 18. April war verlegt worden, weil an einer Bad Uracher Schule ein Umschlag mit Prüfungsaufgaben geöffnet worden war. Viele Schüler wollten an dem neuen Termin aber bereits auf ihrer Abschlussfahrt sein. Derzeit erhebt das Kultusministerium nach eigenen Angaben noch den Umfang der geplatzten Reisen.
Es gebe noch keine abschließenden Erkenntnisse, für welche Summen das Land im Notfall einspringen müsse, sagte eine Sprecherin von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Es zeige sich aber, dass einige Reiseveranstalter kulant seien und Termine verschoben wurden.
Auch die Polizei ermittelt noch. Bei dem geöffneten Umschlag kommt etwa das Delikt des Siegelbruchs in Betracht. Die Vorgänge seien schwer nachzuvollziehen, weil das Kuvert durch viele Hände gegangen sei, sagte eine Polizeisprecherin. Nach Abschluss der Ermittlungen in voraussichtlich einigen Wochen werde das Material der Staatsanwaltschaft Tübingen übergeben. Der Schule wird laxer Umgang mit sensiblen Unterlagen vorgeworfen. Das Ministerium hatte die Prüfung verschoben aus Angst, die Aufgaben könnten im Internet kursieren. Nachdruck und Auslieferung der neuen Aufgaben kosteten den zwischen 25 000 Euro und 30 000 Euro.