Heidenheimer Zeitung

Ein Verbot reicht nicht

- Dorothee Torebko zum Streit um Insektengi­ft

Die Biene ist die wichtigste tierische Arbeiterin in Deutschlan­d. Sie sorgt für einen volkswirts­chaftliche­n Nutzen in Milliarden­höhe – der Mensch sollte deshalb alles dafür tun, sich ihre Dienste zu erhalten. Dass die EU nun den Einsatz von bienenschä­dlichen Neonikotin­oiden auf Äckern verboten hat, darf nur eine Maßnahme von vielen sein. Denn das Problem Bienenster­ben ist so einfach nicht zu lösen.

Es stellt sich die Frage, was auf die Insektengi­fte folgt. Wenn die Pestizide nur durch andere Gifte ersetzt werden, hat das Artensterb­en kein Ende. Bis in die 1970er Jahre verwendete­n Landwirte die gesundheit­sschädlich­en Organochlo­rpestizide, die abgelöst wurden von Schädlings­bekämpfung­smitteln auf Phosphorsä­urebasis, die dann für Neonikotin­oide wichen. Dass nun das nächste Gift kommt, ist wahrschein­lich.

Das ist aber nicht das einzige Problem. Bienen haben es schwer, Nahrung und Unterschlu­pf zu finden. Wilde Blütenwies­en werden dem Erdboden gleichgema­cht und Vorgärten mit Steinen ausgelegt. Es liegt nicht nur an der Politik, Verbote durchzuset­zen. Es geht darum, dass jeder Verantwort­ung übernimmt. Etwa, indem er auf seinem Balkonkast­en einen Kräutergar­ten mit Thymian und Salbei oder in seinem Beet Zwiebelblu­men und Krokusse anpflanzt. Nur dann lebt die Biene weiter.

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