Ein Verbot reicht nicht
Die Biene ist die wichtigste tierische Arbeiterin in Deutschland. Sie sorgt für einen volkswirtschaftlichen Nutzen in Milliardenhöhe – der Mensch sollte deshalb alles dafür tun, sich ihre Dienste zu erhalten. Dass die EU nun den Einsatz von bienenschädlichen Neonikotinoiden auf Äckern verboten hat, darf nur eine Maßnahme von vielen sein. Denn das Problem Bienensterben ist so einfach nicht zu lösen.
Es stellt sich die Frage, was auf die Insektengifte folgt. Wenn die Pestizide nur durch andere Gifte ersetzt werden, hat das Artensterben kein Ende. Bis in die 1970er Jahre verwendeten Landwirte die gesundheitsschädlichen Organochlorpestizide, die abgelöst wurden von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf Phosphorsäurebasis, die dann für Neonikotinoide wichen. Dass nun das nächste Gift kommt, ist wahrscheinlich.
Das ist aber nicht das einzige Problem. Bienen haben es schwer, Nahrung und Unterschlupf zu finden. Wilde Blütenwiesen werden dem Erdboden gleichgemacht und Vorgärten mit Steinen ausgelegt. Es liegt nicht nur an der Politik, Verbote durchzusetzen. Es geht darum, dass jeder Verantwortung übernimmt. Etwa, indem er auf seinem Balkonkasten einen Kräutergarten mit Thymian und Salbei oder in seinem Beet Zwiebelblumen und Krokusse anpflanzt. Nur dann lebt die Biene weiter.