Mamma Mia: Abba ist zurück
Die schwedische Kultband kommt rund 35 Jahre nach der Trennung völlig überraschend wieder zusammen und nimmt zwei neue Songs im Studio auf. Auftreten wollen sie aber nur virtuell.
Mamma Mia, wer hätte das gedacht. Erstmals seit ihrer Trennung 1982 haben sich die vier Mitglieder der legendären schwedischen Popgruppe Abba im Studio wiedervereint. Dabei haben sie gleich zwei brandneue Songs eingespielt, verriet Manager Görel Hanser der Weltöffentlichkeit völlig überraschend am Freitagnachmittag.
Selbst enge Freunde der Abba-mitglieder in Stockholm waren überrascht. Immer wieder hatten die Bandmitglieder betont, dass sie nicht nochmal zusammen kommen. Und nun das. „Wir hatten alle das Gefühl, dass das nach 35 Jahren Spaß machen könnte“, so Agnetha Fältskog (68), Benny Andersson (71), Björn Ulvaeus (73) und Anni-frid „Frida“Lyngstad (72) in einer gemeinsamen Mitteilung, die Abba-fans auf der ganzen Welt entzücken dürfte. „Wir sind wohl älter geworden, aber die Songs sind neu. Und das fühlt sich gut an.“
Eines der neuen Lieder heißt „I still have faith in you” – „Ich glaube noch immer an Dich“. Erstmals vorgetragen werden soll
Es war, als ob die Zeit still gestanden hätte.
Agnetha, Benny, Björn, Anni-frid Mitglieder von Abba
es in einer Fernsehshow der Sender BBC und NBC. Allerdings von lebensechten Avataren, also computeranimierten Kunstfiguren der vier Mitglieder in jungen Jahren. 2019 folgt dann eine richtige Abba-welttournee, wohlgemerkt nur mit den so genannten „Abbataren“. „Das Tolle ist, dass man draußen mit dem Hund spazieren gehen kann, während man gleichzeitig in Tokio ein Konzert gibt“, findet Benny Andersson.
Anscheinend sind sich die Abba-mitglieder bei der Vorbereitung für dieses Ereignis überraschend nahe gekommen. Sie schreiben von einer „unerwarteten Konsequenz“des Abbatar-projektes. „Nach 35 Jahren fühlten wir vier, dass es wieder lustig sein könnte zusammenzuarbeiten und zusammen ins Studio zu gehen. Dann haben wir das gemacht. Und es war so, als ob die Zeit still gestanden hätte und wir nur für einen kurzen Urlaub weg waren. Ein extrem erfreuliches Erlebnis!“, schrieben Agnetha, Benny, Björn und Frida im Internet.
Zu den neuen Songs verrät Abba-manager Görel Hansler: „Die Hörer werden den Sound wiedererkennen. Es klingt wie Abba, aber in moderner Fassung“, sagt er. „Das Material wurde Anfang des letzten Sommers eingespielt. Da sind alle vier dabei, so wie in der guten alten Zeit.“
Wird Abba auch wieder richtige menschliche Konzerte geben? „Nein, nicht Abba, Damit können wir nicht rechnen. Das wird nicht passieren“, verneint der Manager gleich mehrfach in der Zeitung „Aftonbladet“. Dass es weitere neue Abba-songs geben wird, will er aber nicht gänzlich ausschließen. „Das wissen wir nicht. Wir sind erstmal sehr froh über die zwei neuen Songs“, sagt er und lacht: Es sei „erstaunlich einfach“gewesen, die Abba-wiedervereinigung im Studio geheimzuhalten, so der Manager.
Selbst der enge Abba-vertraute und Gitarrist Janne Schaffer, der mit der Band seit deren Anfängen 1972 auf Tour war, wurde am Freitag von der Mitteilung überrumpelt. „Nein, ich wusste nichts davon. Aber das ist super. Es war vielleicht an der Zeit. Besser spät als nie“, kommentiert er in „Aftonbladet“und gibt zu, dass er gern dabei gewesen wäre.
Immer wieder hatten die vier Bandmitglieder seit der Trennung 1982 Gerüchte über eine Wiedervereinigung abwechselnd genährt und dann wieder entschieden von sich gewiesen. Sie leben heute völlig getrennt voneinander und vermeiden gemeinsame Auftritte. Nicht einmal für ein Fotobuch zum 40. Jubiläum von „Waterloo“, wollten sie zusammen posieren. Doch irgendwie scheinen sie nun wieder zueinander gefunden zu haben. Auch wenn es nur für zwei neue Songs sein sollte.