Heidenheimer Zeitung

Maskenpfli­cht wird meist beachtet

Das Heidenheim­er Gesundheit­samt entwickelt ein Konzept für temporäre Abstrichze­ntren. So sollen in den kommenden Monaten breit angelegte Tests auf Covid-19 schnell und flexibel möglich sein.

- Gesundheit­samtsleite­r Von Carolin Wöhrle

In Busse und Bahnen steigt die überwiegen­de Zahl der Fahrgäste ganz selbstvers­tändlich mit einem Mund-nasen-schutz ein.

Keiner weiß, wie sich die Pandemie noch entwickeln wird, auch nicht Christoph Bauer, der Leiter des Heidenheim­er Gesundheit­samtes. Was Bauer aber weiß, ist, dass in den kommenden Monaten sehr viel getestet werden muss. „Wir sehen das Ende der Sommerferi­en und dann den Herbst auf uns zukommen und damit gleich mehrere Faktoren, die zusammenko­mmen werden“, erklärt er: Es beginnt die kalte Jahreszeit und wie jedes Jahr nehmen die grippalen Infekte zu. Zum Jahresende kommen noch Erkrankung­en mit der saisonalen Influenza hinzu. Die Kindergärt­en und Schulen gehen zudem wieder in einen Regelbetri­eb über, wenn auch unter Pandemiebe­dingungen. Sukzessive werden die Corona-beschränku­ngen gelockert und viele Menschen kommen außerdem aus Urlaubslän­dern zurück, in denen die Infektions­zahlen derzeit steigen.

Heißt also: Das Heidenheim­er Gesundheit­samt muss sich in den kommenden Monaten auf viele und vor allem breit angelegte Tests auf das Coronaviru­s vorbereite­n. Um dieser Aufgabe Herr zu werden, wird derzeit ein Konzept entwickelt, das auf lokale Abstrichze­ntren in den einzelnen Städten und Gemeinden des Landkreise­s setzt. Diese Zentren sind für Infektions­fälle vorgesehen, die in Einrichtun­gen wie beispielsw­eise Schulen und Kindergärt­en oder in Betrieben auftreten und bei denen eine größere Anzahl an Kontaktper­sonen ohne Symptome sicherheit­shalber getestet werden soll. Der Kerngedank­e: Die Tests kommen zu den Menschen in die Städte und Gemeinden, nicht anders herum.

Corona-ambulanz bleibt

Als zentrale Anlaufstel­le für Patienten mit grippearti­gen Symptomen hingegen wird im Landkreis Heidenheim weiterhin die

Corona-ambulanz auf dem Schlossber­g in Heidenheim zur Verfügung stehen.

Über den Plan für die temporären Abstrichze­ntren wurden die Kommunen vor einigen Tagen vom Landratsam­t informiert. Sie müssen nun entscheide­n, welche Örtlichkei­t sich für ein solches Zentrum eignen würde. Bauer: „Die Zentren sollten schnell aufund wieder abgebaut werden können, es sollte nur wenig Personalau­fwand entstehen und der Ort muss wohnortnah für die Bürger sein.“In den meisten Fällen werden sich damit Sporthalle­n anbieten. Nattheim beispielsw­eise hat sich jüngst bereits für seine Gemeindeha­lle entschiede­n, am vergangene­n Wochenende hat sich die Giengener Schwagehal­le schon in der Praxis bewährt: Hier mussten mehrere Kontaktper­sonen zweier Schüler getestet werden.

Die Räumlichke­iten werden nur während des kurzfristi­gen Auf- und Abbaus sowie der eigentlich­en Abstrichna­hme belegt und können nach einer entspreche­nden Reinigung anschließe­nd sofort wieder anderweiti­g genutzt werden.

Das Konzept sieht laut Bauer momentan folgenden Ablauf vor: Das Gesundheit­samt informiert die Stadt bzw. die Gemeinde im Ernstfall darüber, dass das temporäre Abstrichze­ntrum hochgefahr­en werden muss. Zu einem zuvor festgelegt­en Zeitpunkt fahren dann zwei Mitarbeite­r des Gesundheit­samtes, darunter ein Arzt oder eine Ärztin, ins Zentrum, um die möglichen Kontaktper­sonen zu testen. Diese werden vor Ort registrier­t, den Abstrich nimmt der Arzt oder die Ärztin vor.

Einzig einen Mitarbeite­r des Ordnungsdi­enstes, der auf die Einhaltung der Hygienevor­schriften achtet, muss die Stadt oder Gemeinde für diesen Fall vorhalten.

Bauer rechnet damit, dass die temporären Abstrichze­ntren mindestens bis Ende Mai auf Standby bleiben müssen. Darauf, dass sie eine reine Vorsichtsm­aßnahme bleiben könnten, setzt er nicht: „Ich bin überzeugt davon, dass wir sie brauchen werden.“

Ich bin überzeugt davon, dass wir die Zentren brauchen werden. Christoph Bauer

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Foto: Markus Brandhuber Die Giengener Schwagehal­le wurde am Mittwochvo­rmittag erneut als temporäres Abstrichze­ntrum genutzt. In den kommenden Monaten soll es solche Zentren in allen Städten und Gemeinden des Landkreise­s geben.
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