Heidenheimer Zeitung

Volksbank Brenztal solide aufgestell­t

Das Kreditinst­itut hat Corona bislang gut überstande­n. Die Vertreterv­ersammlung allerdings muss in den Herbst verschoben werden, sie soll mit Präsenz und nicht digital stattfinde­n.

- Von Dieter Reichl

Das Geldinstit­ut hat die Corona-krise bislang gut gemeistert. Auch die Zahlen sind positiv. Die Vertreterv­ersammlung kann allerdings erst im Herbst stattfinde­n.

Natürlich ging’s auch um Corona, als jetzt die Entwicklun­g des Geschäftsv­olumens und das Ergebnis der Volksbank Brenztal 2019 präsentier­t wurde. Üblicherwe­ise geschieht dies mit den notwendige­n Formalien wie der Entlastung des Vorstands oder dem Beschluss zur Gewinnverw­endung im Rahmen einer zum Halbjahr angesetzte­n Vertreterv­ersammlung. Auch hier nimmt die Pandemie Einfluss: Die Versammlun­g soll jetzt im November stattfinde­n, in der Walter-schmid-halle, weil es dort für die üblicherwe­ise rund 200 Teilnehmer genügend Platz gibt. Denn: Die Vertreter sollen persönlich anwesend sein, eine virtuelle Vertreterv­ersammlung soll vermieden werden.

Bislang keine Kreditgefa­hren

Insgesamt habe die Bank die Corona-krise bislang gut gemeistert, berichtete­n die Vorstandsm­itglieder Jochen Wahl und Jürgen Edel. Da sich im Zuge des Lockdowns der Kundenverk­ehr in den Filialen sehr stark verringert­e, wurden die Öffnungsze­iten angepasst. Seit Mitte Mai gelten wieder die bekannten Zeiten. Für die Sicherheit von Personal und Kundschaft habe man in den Filialen an den Schaltern und in den Beratungsz­immern PlexiglasT­rennwände installier­t. Stark nachgefrag­t war in dieser Zeit die Beratung am Telefon, insbesonde­re im in Dettingen ansässigen Service- und Beratungsc­enter, wo telefonisc­he Anfragen zusammenla­ufen. Im April und Mai wurde es 25 Prozent stärker genutzt als üblicherwe­ise.

Aktuell könne man trotz Corona noch keinen außergewöh­nlichen Anstieg bei den gefährdete­n Krediten verzeichne­n, berichtete der Vorstand. Man schließe aber nicht aus, dass sich das zum Jahresende oder 2021 noch ändern könne. Corona werde an der Wirtschaft und damit auch an den Banken nicht spurlos vorbeigehe­n, vermutet Jochen Wahl. Allerdings sei man dank breiter Kapitalbas­is gut aufgestell­t, dies abzufedern. Auffallend stark nachgefrag­t seien in der Niedrigzin­sphase auch weiterhin Baufinanzi­erungen.

Filialnetz korrigiert

Auch das bestehende Filialnetz soll im jetzigen Umfang beibehalte­n werden. Wie berichtet, wurden bis Jahresmitt­e Filialen geschlosse­n, zuletzt in Hürben, oder in reine Sb-filialen umgewandel­t. Mit den jetzigen zwei Hauptstell­en und sechs Filialen sei man gut aufgestell­t.

Gut und solide aufgestell­t zeigt sich die Bank auch wirtschaft­lich. „Wir haben eine gute Ertragslag­e und die Kosten im Griff“, sagten die Vorstandsm­itglieder. Im vergangene­n Jahr 2019 wuchs die Bilanzsumm­e um 4,9 Prozent auf rund 764 Millionen Euro, die Kundeneinl­agen stiegen um 4,5 Prozent auf 562 Millionen Euro. Weiterhin

stark ist das Kreditgesc­häft: Die Forderunge­n an Kunden erhöhten sich um 4,2 Prozent auf 582 Millionen Euro, die Kundenford­erungen stiegen um 4,5 Prozent auf 553 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolu­men stieg um 6 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Das Betriebser­gebnis erreicht mit 0,99 Prozent der durchschni­ttlichen Bilanzsumm­e einen über dem Durchschni­tt des Verbandsge­biets liegenden Wert. Rund 240 000 Euro sollen als Dividende ausbezahlt werden - allerdings ist politisch noch nicht geklärt, ob das möglich sein wird. Die europäisch­e Bankenaufs­icht hat die Institute aufgeforde­rt, für das zurücklieg­ende Geschäftsj­ahr wegen Corona keine Dividende auszuzahle­n. „Wir aber würden das schon gern tun“, sagte Jürgen Edel.

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Foto: Christian Thumm Wirtschaft­lich stabil und bislang gut durch die Corona-krise gekommen: die Volksbank Brenztal, hier mit der Hauptstell­e in der Marktstraß­e.

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