Heidenheimer Zeitung

Beamten drohen Einbußen

Wer in Risikogebi­ete reist, muss in Quarantäne und mit Lohnkürzun­gen rechnen.

- Axel Habermehl

Baden-württember­gs Regierung will verhindern, dass Landesbedi­enstete im Urlaub in Corona-risikogebi­ete reisen. Das Innenminis­terium unter Thomas Strobl (CDU) und das Finanzmini­sterium unter Edith Sitzmann (Grüne) arbeiten derzeit an einer Neuregelun­g zu entspreche­nden Privatreis­en von Beamten und Angestellt­en. Auch das Kultusmini­sterium von Susanne Eisenmann (CDU), in deren Zuständigk­eit mit rund 137 000 Lehrern die meisten Beamten arbeiten, ist in die Abstimmung­en einbezogen.

Bis Freitag soll eine Handhabe geschaffen sein, um Landes-bedienstet­en in Extremfäll­en die Besoldung zu kürzen, wenn sie sich nach ihrer Rückkehr aus Risikogebi­eten in Quarantäne begeben müssen und weder von dort aus per Telearbeit Dienst tun, noch Urlaub nehmen oder Überstunde­n abfeiern können.

Hintergrun­d sind Ankündigun­gen aus der Privatwirt­schaft, ihre Angestellt­en in solchen Fällen ähnlich zu behandeln. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hatte Strobl aufgeforde­rt, solche Fragen zu klären. Beamte sind nach

Rechtsauff­assung der Landesregi­erung frei in der Wahl ihres Reiseziels, müssen jedoch vor der Entscheidu­ng „verantwort­ungsvoll abwägen“und vor Fahrtantri­tt abklären, „wie die Arbeitsfäh­igkeit nach Rückkehr sichergest­ellt werden kann“. Wer aus Risikogebi­eten einreist, muss in Deutschlan­d 14 Tage in Quarantäne.

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