Zu Gast bei wilden Tieren
dass im Wald weniger los ist als am Baggersee. Sonst würde es zwischen den Bäumen schnell so schlimm aussehen wie an beliebten Uferstreifen: zerdepperte Bierflaschen, zerknüllte Chipstüten, Kronkorken, Zigarettenkippen. Müll mitnehmen? Ach was, irgendjemand wird es schon aufräumen, sagen sich zu viele.
In den Wäldern ist es noch nicht so schlimm. Noch sind mehr Wildschweine als Umweltsäue unterwegs. Einsam ist es aber nur selten. Fahrradfahrer, Reiter oder Wanderer bevölkern vor allem in Stadtnähe die Waldwege.
Der Deutsche Jagdverband hat jetzt darauf aufmerksam gemacht, dass die Erholungssuchenden im Wohnzimmer vieler Wildtiere und Lebensraum vieler Pflanzen zu Gast sind. Und was zeichnet Gäste aus? Manieren. Besucher mit Manieren dürfen immer gerne wiederkommen – auch in den Wald.
Damit alle die richtigen Umgangsformen im Wohnzimmer von Fuchs und Reh kennen, liefert der Jagdverband Tipps für gutes Benehmen im Wald gleich mit: Wege nicht verlassen, Autos und Motorräder nur auf ausgewiesenen Parkplätzen abstellen, Hochsitze und Holzstapel sicherheitshalber nicht erklettern und Beere, Pilze und Kräuter nur für den Eigenbedarf sammeln, heißt es in dem Wald-knigge. Außerdem habe Abfall im Wald nichts zu suchen, natürlich. Schon kleine Glasscherben oder Drähte können Lebensgefahr für Waldbewohner bedeuten, so der Jagdverband. Das gilt auch für den Baggersee. Aber ob ein Badesee-knigge gegen Umweltsäue hilft?