Heidenheimer Zeitung

Zu Gast bei wilden Tieren

- Alfred Wiedemann

dass im Wald weniger los ist als am Baggersee. Sonst würde es zwischen den Bäumen schnell so schlimm aussehen wie an beliebten Uferstreif­en: zerdeppert­e Bierflasch­en, zerknüllte Chipstüten, Kronkorken, Zigaretten­kippen. Müll mitnehmen? Ach was, irgendjema­nd wird es schon aufräumen, sagen sich zu viele.

In den Wäldern ist es noch nicht so schlimm. Noch sind mehr Wildschwei­ne als Umweltsäue unterwegs. Einsam ist es aber nur selten. Fahrradfah­rer, Reiter oder Wanderer bevölkern vor allem in Stadtnähe die Waldwege.

Der Deutsche Jagdverban­d hat jetzt darauf aufmerksam gemacht, dass die Erholungss­uchenden im Wohnzimmer vieler Wildtiere und Lebensraum vieler Pflanzen zu Gast sind. Und was zeichnet Gäste aus? Manieren. Besucher mit Manieren dürfen immer gerne wiederkomm­en – auch in den Wald.

Damit alle die richtigen Umgangsfor­men im Wohnzimmer von Fuchs und Reh kennen, liefert der Jagdverban­d Tipps für gutes Benehmen im Wald gleich mit: Wege nicht verlassen, Autos und Motorräder nur auf ausgewiese­nen Parkplätze­n abstellen, Hochsitze und Holzstapel sicherheit­shalber nicht erklettern und Beere, Pilze und Kräuter nur für den Eigenbedar­f sammeln, heißt es in dem Wald-knigge. Außerdem habe Abfall im Wald nichts zu suchen, natürlich. Schon kleine Glasscherb­en oder Drähte können Lebensgefa­hr für Waldbewohn­er bedeuten, so der Jagdverban­d. Das gilt auch für den Baggersee. Aber ob ein Badesee-knigge gegen Umweltsäue hilft?

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