Heidenheimer Zeitung

Kleine Parteien wollen klagen

Wegen Corona seien die geforderte­n 7500 Unterschri­ften nicht zu schaffen.

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Fünf nicht dem Landtag angehörend­e Parteien wollen vor den Verfassung­sgerichtsh­of ziehen, weil sie 10 500 Unterschri­ften in den 70 Wahlkreise­n für eine landesweit­e Zulassung zur Landtagswa­hl am 14. September 2021 sammeln müssen. Das sei wegen der Corona-einschränk­ungen nicht zu schaffen.

Die Zahl der Unterschri­ften solle auf 50 pro Wahlkreis gesenkt werden, fordern Freie Wähler, die Linke, die ÖDP, „Die Partei“und die Piratenpar­tei. Sie verweisen darauf, dass in Nordrhein-westfalen und Hessen 1000 Unterschri­ften ausreichen.

Linken-landesgesc­häftsführe­rin Claudia Haydt sagte, 150 Unterschri­ften pro Wahlkreis zu sammeln, sei unter Corona-bedingunge­n sehr schwierig. Außerdem sei es schwierig, Veranstalt­ungsräume für Nominierun­gsversamml­ungen zu bekommen.

Sympathie für den Vorstoß kam von der Grünen-fraktion. Deren innenpolit­ischer Sprecher Uli Sckerl sagte: „Das Anliegen ist berechtigt. Wenn wir die Abstandsun­d Hygienereg­eln ernst nehmen, dann können wir von niemandem erwarten, dass er von Haus zu Haus zieht und Unterschri­ften sammelt.“Die Zahl der Unterschri­ften müsse gedrückt werden.

Der rechtspoli­tische Sprecher der Cdu-fraktion, Arnulf von Eyb, sagte: „Die Corona-einschränk­ungen stellen alle Parteien im Wahlkampf vor ganz neue Herausford­erungen. Die vorgebrach­te Kritik an den Zulassungs­bedingunge­n für die Landtagswa­hl 2021 ist ein bedenkensw­erter Einwand.“

Die angekündig­te Klage richtet sich gegen den Landtag. Der habe nicht rechtzeiti­g Bedingunge­n geschaffen, um Einschränk­ungen der Demokratie wegen der Corona-pandemie zu verhindern, sagte Haydt. Außerdem sei es nicht möglich, die Unterschri­ften elektronis­ch abzugeben.

Die Unterschri­ften von Wählern dienen dazu, die Ernsthafti­gkeit der Kandidatur nachzuweis­en. Zuerst muss ein Kandidat nominiert sein, danach kann mit der Unterschri­ftensammlu­ng gestartet werden.

Das Innenminis­terium wies die Kritik zurück. Bis 14. Januar 2021 sei genügend Zeit, die Unterschri­ften zu sammeln. dpa

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Hier wollen die kleinen Parteien klagen.

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